Sonntag, 29. April 2012

Zwei Punkte: RWW tritt auf der Stelle


Rot-weiß Wiesbaden hat nach dem Sieg im Pokal zwei Mal in der Liga gepunktet. Die Hessen holten zu Hause ein 1:1 (0:1) Unentschieden gegen den TSV Fürth, drei Tage später gab es ein 1:1 (0:1) Remis beim SV Berlin.

Kommen wir zunächst zum Heimspiel gegen Fürth. RWW war hier das leicht bessere Team, versäumte es aber, seine guten Möglichkeiten effektiv zu nutzen. So geriet man in Rückstand, als Fürths Abwehrspieler Khalid Aghaei per Kopf zur Stelle war und zum 1:0 einnetzte. Nach der Pause gelang Michael Dessel zwar nach einer schönen Einzelaktion der Ausgleich, doch mehr war an diesem Tag nicht drin.

„Ich bin nicht zu Frieden, es geht mir dabei nicht darum, wie wir gespielt haben, sondern darum, was wir am Ende mitgenommen haben. Wir waren die bessere Mannschaft und da ist ein Punkt dann einfach zu wenig. Wir haben jetzt bisher nur einen Punkt in der Rückrunde geholt, wir haben aber drei gute Spiele abgeliefert. Wir spielen gut, aber die Ergebnisse stimmen nicht, da kann dann auch ich als Trainer nicht sonderlich viel tun“, meinte Manager und Coach Kevin_93 nach Spielende etwas säuerlich.

Das Resultat drei Tage später dürfte ihn dann schon eher zu Frieden gestellt haben. Beim neunten der Tabelle SV Berlin holte man ebenfalls ein 1:1 Unentschieden. Die Hausherren, die auf vier ihrer Stammkräfte verzichteten, waren das leicht bessere Team, Herbert Schröder hatte in der Anfangsphase schon eine gute Chance, doch Abdelzaher Uada hielt seinen Schuss aus neun Metern.

RWW lauerte auf Konter, spielte jedoch dank Verletzungssorgen (Bertrand Toutrot fällt wegen einer Knochenhautentzündung aus) und einer Sperre (Niels Thomasson nach fünfter gelber Karte) nur mit einer Dreierkette und war nach hinten nicht so stabil wie sonst. In Minute 24 erzielten die Hauptstädter dann ihr erstes Tor. Rainer Schwed legte auf für Arda Turac und der traf per Flachschuss von der Strafraumgrenze (24.).

Im Anschluss wachten die Wiesbadener dann etwas auf. Nach einer Värünen-Flanke bekam Maurice Bergougnoux die Chance zum Ausgleich, doch er köpfte knapp vorbei. Noch vor dem Seitenwechsel bekamen die Berliner eine weitere Möglichkeit, doch Rainer Schwed verzog knapp.

Nach Wideranpfiff war es ein ausgeglichenes Spiel. Bei den Berlinern häuften sich zusehens Abspielfehler, RWW versuchte daraus Kapital zu schlagen. Die erste Chance hatte Emre Uluck, der sich in der für ihn so typischen Art gegen zwei Verteidiger durchsetzte, abzog, doch Armin Ocker entschärfte seinen Schuss. Auf der anderen Seite war die Wiesbadener Abwehr weiterhin nicht zu 100 Prozent stabil, das führte zu einer weiteren Möglichkeit der Gastgeber, doch erneut schoss Herbert Schröder am Tor vorbei.

In Minute 68 fiel dann endlich der Wiesbadener Ausgleich. Nach einem Värünen-Freistoß wurde der Ball zu kurz abgewehrt, der Finne brachte ihn noch einmal flach in den 16er, wo plötzlich Armin Schwager frei an den Ball kam und ihn im Berliner Tor versenkte. Damit erzielte der Mittelfeldspieler sein erstes Tor überhaupt für RWW. Nun probierten es die Berliner natürlich noch einmal, doch ihre Angriffe waren zu ungenau gespielt, es fehlte eine richtige Linie. Nur Arda Turac bekam in der Schlussphase noch eine Chance, doch sein Schuss aus guter Position ging ans Außennetz.

Der Trainer meinte nach diesem Spiel: „Es war unser fünftes Spiel in der Rückrunde, wenn wir den Pokal mitrechnen. Es war der fünfte gute Auftritt meiner Mannschaft, auch wenn wir ein wenig davon profitiert haben, dass Berlin wie immer gegen uns ein paar Topspieler geschont hat. Sie scheinen einfach nicht verstehen zu wollen, dass man gegen uns nicht mit halber Kraft gewinnen kann, aber ich denke, wir sollten sie in ihrer Traumwelt lassen, bis sie selbst daraus aufwachen, ich habe kein Problem damit, immer gegen Berlin zu punkten. Im Team stimmt es, wir haben jetzt zwei Spiele vor uns, in denen Niemand wirklich etwas von uns erwartet, mal sehen, was wir da holen können.“

Torschütze Armin Schwager sagte: „Die Mannschaft hat heute gut gespielt, wir haben als Team gearbeitet und mussten schon nach 20 Minuten einem Rückstand hinterher rennen. Wir waren aber nicht wirklich schlechter als Berlin, das hat man vor allem in der zweiten Hälfte auch immer mehr gesehen. Plötzlich kam dann der Ball im Strafraum zu mir, ich habe einfach draufgehalten und der Ball ist reingegangen. Ich freue mich sehr darüber, hier und heute getroffen zu haben, in den letzten Wochen war meine Form nicht wirklich gut, das Spiel heute gibt mir neues Selbstvertrauen. Die Mannschaft allgemein ist auf einem guten Weg, auch wenn wir in der Rückrunde bisher nicht die Ergebnisse abgeliefert haben, die wir brauchen. Wir stehen immer noch außerhalb der Abstiegszone und wir werden dort auch noch am Ende der Saison stehen.“

Kommen wir nun dazu, was dieses Spiel für die Tabelle bedeutet. So hat RWW nach diesen beiden Spielen 17 Zähler auf dem Konto. Damit liegen die Hessen weiterhin auf Rang 15. Man ist allerdings punktgleich mit dem 16. aus Bielefeld und auch der 17. TSV Frankfurt hat nur noch einen Zähler Rückstand auf die Männer aus der hessischen Landeshauptstadt. Doch auch in die andere Richtung sieht es gut aus: Nur einen Punkt Rückstand gibt es auf den Kölner SC auf Rang 14, zwei Punkte sind es auf den 13. Fürth und nur 3 auf den zwölften Wolfsburg und den elften Mainz. Zusammen mit dem TSV Fürth hat RWW außerdem momentan das beste Torverhältnis aller Abstiegskandidaten, das lässt sich sehen.

Am nächsten Spieltag (kommender Mittwoch) gastiert dann Rekordmeister SV München in der RWW-Arena, bevor es dann zu Fortuna Bremen geht. Zwei sicherlich schwere Aufgaben, doch RWW hat genug Selbstvertrauen, um in diesen Spielen vielleicht auch zu überraschen.

Mittwoch, 25. April 2012

Personalentscheidungen: Wichtige Spieler verlängern, ein neuer kommt


RW Wiesbaden hat in den letzten Tagen wichtige Personalentscheidungen getroffen. Zwei Verträge wurden verlängert. Hinzu kam ein Abgang und ein neuer Spieler.

Zunächst die Vertragsverlängerungen. Torjäger Michael Dessel hat seinen Vertrag um zwei weitere Jahre verlängert. „Michael hat vor allem in letzter Zeit wichtige Tore für uns erzielt. Er ist unser Stürmer Nummer Eins und deshalb haben wir mit ihm auch verlängert“, hieß es in einer Pressemitteilung des Vereins. Auch Dessel äußerte sich positiv: „Ich bin zu Frieden hier in Wiesbaden. Momentan stimmt auch meine Persönliche Leistung. Ich habe hier verlängert, weil ich eine Perspektive bei RWW in den nächsten Jahren sehe.“

Um ein Jahr verlängert hat Abwehrspieler Bertrand Toutrot. „Bertrand trägt jetzt schon dreieinhalb Jahre unser Trikot, er hat sich toll bei uns weiterentwickelt. Daher haben wir mit ihm verlängert. Wir hätten gerne einen längerfristigen Vertrag abgeschlossen, sind aber auch damit zu Frieden, ihn nur ein weiteres Jahr an uns zu binden“, hieß es vom Management.

Toutrot selbst sagte: „Der Wechsel von Wolfsburg nach Wiesbaden war damals der völlig richtige Schritt für mich. Ich habe hier die Bedingungen gefunden, die ich brauche. Ich bin ein solider Erstligaverteidiger geworden und denke, dass ich bei RWW noch eine weitere schöne Zeit haben kann.“

Die rot-weißen verlassen hat Karsten Freier. Nach nur einem Jahr zog es den 27-jährigen für eine Ablösesumme von rund 2,7 Millionen € zurück nach Österreich. „Karsten konnte sich in dem einen Jahr nicht wirklich bei uns durchsetzen. Er hat seine Einsätze bekommen, aber er hätte keine wirkliche Perspektive bei uns gehabt. Daher haben wir das Arbeitsverhältnis beendet“, sagte die Vereinsführung.

Neu zu den Hessen wechselt Steffano Dessano. Der 31-jährige ist schon seit langen Jahren eine feste Stütze beim Zweitligisten TSV Cottbus. Nun verpflichteten ihn die rot-weißen für rund 3,2 Millionen. „Steffano ist ein erfahrener Verteidiger, der uns sofort weiterhelfen kann. Er wird eine Bereicherung für uns sein“, sagte der Verein.

Dessano selbst sagte zu seiner Verpflichtung: „Ich wollte in meiner Karriere noch einmal erste Liga spielen und habe deshalb diesen Schritt gemacht. Wiesbaden ist ein Verein mit viel Perspektive und ich bin Stolz, ein Teil dieser Mannschaft zu sein.“

Niederlage in der Liga, Sieg im Pokal


RW Wiesbaden hat in der Liga eine weitere bittere Niederlage kassiert, konnte sich aber drei Tage später im Pokal mehr als nur rehabilitieren. Nach einer 1:3 Niederlage beim TSV Frankfurt gab es im AFB-Pokal einen verdienten 2:1 Sieg bei Borussia Bielefeld, so dass die Hessen im Halbfinale stehen.

Im Ligaspiel beim TSV Frankfurt waren die Gastgeber das bessere Team. In einem guten Spiel erzielte Pavel Gorlukowitsch in der 31. Minute das 1:0 für den TSV, zuvor hatten Jochen Toepfer und Mustafa Yalcin zwei weitere Hochkaräter vergeben. Für RWW scheiterte Niki Värünen mit einem Direktschuss an Tobias Schefer.

Direkt nach Wideranpfiff fiel das zweite Frankfurter Tor, nach einer Hofer-Flanke köpfte Radescu ein zum 2:0 (47.). Nun spielte vorerst nur noch der Gastgeber. Alessio Soares lupfte den Ball nach einem Gorlukowitsch-Steilpass knapp über das Tor, wenig später machte Mustafa Yalcin das 3:0, als ihn Radescu mustergültig bediente (53.). RWW sortierte sich anschließend wieder und begann wieder mit dem Fußballspielen. Nun stand aber Frankfurt hinten gut und ließ nur wenig zu.

Die beste Torchance bekam Michael Dessel, der nach einer Flanke von Emre Uluck den Ball an die Querlatte köpfelte. Frankfurt begnügte sich jetzt mit Kontern im eigenen Stadion, bei einem davon klärten Bertrand Toutrot und Abdelzaher Uada gemeinsam nach einem Schuss von Rainer Hofer. In der Schlussphase bekamen die rot-weißen doch noch ihr Tor: nach gutem Zusammenspiel von Uluck und Värünen kam die Kugel in den 16er, Michael Dessel löste sich gut von seinen Gegenspielern und schoss flach ein zum 3:1, dabei blieb es aber auch.


Die Worte des Trainers nahm sich die Mannschaft dann drei Tage später beim Pokalspiel zu Herzen. Gegen Borussia Bielefeld holte man einen 2:1 (1:1) Sieg.

Es war ein gutes Pokalspiel. Bielefeld stürmte von Beginn an mit drei Angreifern nach vorne, während RWW aus einer sicheren Abwehr herausspielte. Die erste Chance des Spiels gab es jedoch trotzdem für die Ostwestfahlen, als Emilio Flores nach einer Mechelbeck-Flanke mit einem Volley-Schuss an Abdelzaher Uada scheiterte. RWW antwortete mit schnellen Gegenstößen, die Bielefelder Abwehr wirkte wackelig und so bekam Niki Värünen die erste Chance, als er von links abzog, aber vorbeischoss.

Trotzdem machten die stürmischen Hausherren das erste Tor, als Sylvain Laclerc nach einer Stahl-Flanke per Flugkopfball zum 1:0 einnetzte (32.). Anschließend wollten die Hausherren weiterstürmen, sie ließen jedoch zu viele Räume offen. RWW spielte konzentriert weiter und konterte Bielefeld gnadenlos aus. Michael Dessel bekam einen tollen Pass von Emre Uluck, lief allen davon und schob ein zum 1:1 (40.).

Nach Wideranpfiff war es ein seltsames Hin und Her. Bielefeld spielte sehr offensiv, RWW stand hinten sehr gut und spielte sehr gute überlegte Konter. Maurice Bergougnoux verfehlte bei einem dieser Konter mit einem Schuss knapp das Tor, wenig später drosch Emre Uluck den Ball an den rechten Pfosten. In der Schlussphase fiel es dann, das erlösende Tor: Värünen steckte toll durch zu Michael Dessel, der war frei durch und schoss locker ein zum 2:1 (74.).

In der Schlussphase rührten die Gäste Beton an, Bielefeld stürmte weiter. Gefährlich wurde es allerdings noch einmal: Adekanmi Musasa spielte eine tolle Flanke in die Mitte, Laclerc kam zum Kopfball, aber Uada parierte diesen Ball mit beiden Fäusten. Am Ende blieb es beim verdienten 2:1 Erfolg für die Hessen.

Nach dem Spiel zeigten sich alle Beteiligten sehr zu Frieden. Hier die Stimmen im Überblick:

Kevin_93: „Genau diese Antwort wollte ich heute von meinem Team sehen. Wir haben engagiert gespielt und nicht viel zugelassen. Es war ein tolles Spiel, indem wir die Fehler von Bielefeld immer wieder ausgenutzt haben. Dieser Sieg gibt uns jetzt einen Schub, das müssen wir nutzen und auch in der Liga wieder siegen.“

Michael Dessel: „Es war ein komisches Spiel. Bielefeld hat eine gerade zu lächerliche Taktik gespielt, da war die Abwehr ja Teilweise gar nicht vorhanden. Sie waren immer wieder einmal gefährlich, aber insgesamt war unsere Abwehr zu gut und wir haben sie einfach ausgekontert. Es ist schon seltsam, dass man eindeutig sieht, dass eine Taktik nicht aufgeht, aber nichts während dem Spiel daran verändert. Jetzt sind wir im Halbfinale und es kann denke ich auch noch eine Runde weiter gehen. Jetzt ist aber die Liga wichtig, da müssen wir jetzt Vollgas geben.“

Emre Uluck: „Es war eine tolle Mannschaftsleistung, wir haben gezeigt, was in uns steckt. Bielefeld hat die total falsche Taktik ausgepackt und wir haben das ausgenutzt. Das muss man aber auch erst mal schaffen, Kompliment an das ganze Team. Wir haben uns auch schon gegen Frankfurt den Arsch aufgerissen, aber da haben wir zu viele Fehler gemacht. Heute haben wir aber einen wichtigen Sieg gefeiert und wollen jetzt unbedingt so weiter machen.“

 Weiter geht es am kommenden Donnerstag in der Liga mit einem Heimspiel. Es gastiert der TSV Fürth in der RWW-Arena. Punktgleich mit dem 16. (15 Punkte) steht RWW momentan auf Rang 15, der Rückstand auf die nächsten vier Plätze nach oben beträgt aber aller höchstens nur drei Zähler. Man kann nur darauf hoffen, dass die Männer aus der hessischen Landeshauptstadt den Schwung aus dem Pokal mitnehmen.

Freitag, 20. April 2012

Tor vor Schluss zerstört Traum von der Überraschung zum Rückrundenauftakt


RW Wiesbaden hat ein gutes Spiel zum Rückrundenbeginn gemacht, aber am Ende knapp verloren. Gegen den 1.FC Dortmund hieß es am Ende 1:2 (1:0), wobei das Siegtor der Gäste erst sehr spät fiel.

Beide Teams spielten mit ihrer besten Elf, bei beiden bedeutete dies auch ein 4-4-2 System.

Vor etwas mehr als 41.000 Zuschauern erwischten die Wiesbadener zunächst den besseren Start in einem guten Fußballspiel. Niki Värünen wurde von Emre Uluck per Steilpass angespielt, kam über halblinks, flankte hoch auf den zweiten Pfosten, wo Fernando De Navas frei zum Kopfball kam, den Ball aber knapp über das Gehäuse setzte (12.). Nur eine Minute später durften dann die Fans der Heimelf jubeln. Tobias Glaser eroberte im Mittelfeld den Ball, gab nach links außen zu Jens Achter, der ging mit dem Ball, spielte einen Seitenwechsel zu Emre Uluck, der bediente Niki Värünen auf halbrechts, der Finne marschierte bis in den Strafraum, ließ dabei zwei Dortmunder aussteigen, gab flach in die Mitte, wo Michael Dessel zur Führung einschoss.

Anschließend wachten die Gäste auf und begannen allmählich, das Spiel zu diktieren. Dabei fanden sie eine schnelle Antwort auf den Wiesbadener Führungstreffer. Daniel Spitzberger setzte sich energisch auf links durch, ging bis zum Strafraum, spielte einen kurzen Doppelpass mit Isidro Padilla, bevor er den Ball in den 16er hob und Marzell Hinzmann per Kopf zum 1:1 traf (21.).

Nun war das Team aus dem Pott überlegen. RWW war nun vor allem auf die Verteidigung fokussiert und ließ recht wenig zu, die meisten Hereingaben in den Strafraum konnten geklärt werden. Kurz vor der Pause ergab sich allerdings die zweite Großchance für Die Gäste. Dieses Mal eroberte Hinzmann selbst den Ball und bediente Spitzberger, der von halblinks aus 13 Metern abzog, doch der Ball ging knapp links oben vorbei.

Nach dem Seitenwechsel blieb Dortmund das bessere Team. Die erste Chance nach Wideranpfiff hatte allerdings RWW über Emre Uluck, der von Arno Hinzmann, welcher einmal mit nach vorne gegangen war angespielt wurde, in den Strafraum stürmte und mit dem Vollspann abzog, doch der Ball rauschte knapp über die Latte (54.). Auf der anderen Seite flankte Padilla für Dortmund in die Mitte, wo Andrew Taylor freistehend an den Querbalken köpfte (60.).

Das Spiel hatte nun ein hohes Tempo und es ging richtig zur Sache. Dabei waren auch die Gastgeber beteiligt und fanden Raum für ihre Chancen vor. Jens Achter marschierte einmal über links mit dem Ball, spielte das Leder am 16er quer zu Niki Värünen, der frei zum Schuss kam, doch sein Geschoss parierte Ernesto Romao mit einem tollen Reflex (67.). Dortmund antwortete ein paar Minuten später: wieder spielte Spitzberger einen schönen Pass, dieses Mal kam er steil und erreichte erneut Hinzmann, der lief frei aufs Wiesbadener Tor zu, doch Abdelzaher Uada parierte per Fußabwehr (75.).

In der Schlussphase schnürte Dortmund die Heimelf hinten ein, es fehlte aber zunächst stets der letzte Pass, um das Siegtor zu erzielen. Doch in der 88. Minute klappte alles so, wie man sich es als Dortmunder wünscht. Der mit nach vorne gerückte Abwehrchef Mark Schramm hob den Ball noch einmal in den Strafraum, Laurent Leclerc legte per Kopf ab für Marzell Hinzmann und der versenkte den Ball mit einem trockenen Schuss unter der Latte des Wiesbadener Tores.

Nach dem Match meinte Trainer Kevin_93: „Wir haben ein gutes Spiel gemacht, viel besser als der Auftakt der Hinrunde in Dortmund. Wir haben ein frühes Tor gemacht, aber Dortmund hat eine schnelle Antwort gefunden. Vor allem in der zweiten Hälfte war es ein sehr gutes Spiel, je länger es gedauert hat, desto besser ist Dortmund geworden. Wir haben uns gewehrt, aber am Ende hat die Klasse von Dortmund ihnen diesen Sieg eingebracht. Ich hatte auf ein glückliches Unentschieden in der Schlussphase gehofft, aber am Ende haben wir dann doch verdient verloren. Das ist aber nicht weiter schlimm, es zählt nur, dass wir gegen ein Spitzenteam eine sehr gute Partie abgeliefert haben und jetzt im nächsten Spiel gegen Frankfurt wieder punkten wollen, um den Vorsprung nach unten nicht schmelzen zu lassen.“

Nach dieser Niederlage ist RWW auf Rang 15 abgerutscht (15 Zähler). Zum ersten Abstiegsplatz sind es aber immer noch drei Zähler Vorsprung. Zum 14. Wolfsburg ist es nur ein Punkt und zum 13. Bielefeld sind es nur zwei Zähler. Am kommenden Samstag geht es weiter mit dem großen Hessenderby, die rot-weißen müssen zum TSV Frankfurt. Wie es der Trainer schon richtig sagte will man hier wieder punkten und den Rivalen ein wenig ärgern.

Montag, 16. April 2012

Mit wichtigem Sieg in die Pause


RW Wiesbaden hat den wichtigen Sieg zum Ende der Hinrunde geschafft. Im Heimspiel gegen Kickers Düsseldorf gelang vergangenen Donnerstag ein 2:1 (1:1) Heimsieg. Damit verließ man die Abstiegsränge und kann sich somit ohne Nebengeräusche auf die Hinrunde vorbereiten.

Im Spiel gegen die Rheinländer sah es jedoch zunächst nicht nach einem Sieg für die Gastgeber aus. Die Gäste machten den wacheren Eindruck und führten bereits nach 13 Minuten durch ein Tor von Nils Mauermann, der von Marco Castro gut in Szene gesetzt wurde und flach einschoss. In der Folge hatte RWW seine Liebe Not, ins Spiel zu kommen. Man gewann allmählich Sicherheit durch die Defensive, die nach dem frühen Gegentor sicher stand und nichts mehr zuließ.

Allmählich tat die Heimelf dann auch mehr nach vorne und kam mit der ersten Chance in Minute 37 direkt zum Ausgleich. Niki Värünen schüttelte bei einem beherzten Antritt zwei Bewacher ab, hob den Ball in den Strafraum, wo sich Michael Dessel durchsetzte und trocken zum 1:1 einschoss.

Nach dem Seitenwechsel blieb RWW das bessere Team in einem sehr guten Fußballspiel. Es ging hin und her, allerdings hatten die Düsseldorfer Probleme mit der guten Wiesbadener Abwehr und waren durch ihren Offensivdrang hinten recht offen für schnelle Gegenstöße. Wiesbaden agierte etwas vorsichtiger, kam aber zu seinen Chancen. Zunächst verzog Emre Uluck per Volley-Schuss nach einem hohen Achter-Pass von halbrechts nur um Centimeter (58.), zehn Minuten später war es Jens Achter selbst, der einen Schuss aus 14 Metern nur knapp links vorbeisetzte, der besser postierte Michael Dessel hatte noch einmal auf ihn abgelegt (72.).

Kurze Zeit später fiel dann endlich das erlösende Wiesbadener Tor. Eine Värünen-Ecke von links verlängerte Arno Hinzmann per Kopf zu Michael Dessel, der köpfte noch einmal weiter zu Maurice Bergougnoux, der am zweiten Pfosten stand und nur noch einnicken musste (81.). Mit aller Gewalt versuchten es die Kickers noch einmal, doch mehr als eine gute Gelegenheit bekamen sie nicht mehr. Fabian Meyerhofer bekam nach einer hohen weiten Flanke plötzlich den Ball, zog aus dem Getümmel ab, doch Abdelzaher Uada riss die Fäuste nach oben und hielt den Wiesbadener Sieg fest.

Natürlich waren nach diesem Sieg alle beteiligten heil froh, dass der Sieg gelungen war. Dank dieser drei Punkte verließen die rot-weißen die Abstiegsränge und stehen nun mit 15 Zählern auf Rang 13. Auf den 16. aus Düsseldorf hat man nun drei Punkte Vorsprung.

Die Zufriedenheit spiegelte sich natürlich auch in den folgenden Aussagen wieder:

Kevin_93: "Ich bin zu Frieden mit dem heutigen Spiel. Ich hätte mir die Aufgabe etwas einfacher vorgestellt, weil Düsseldorf auf zwei wichtige Stammkräfte verzichten musste und war recht überrascht, als sie so gut gespielt haben und sogar in Führung gegangen sind. Wir haben in den ersten 30 Minuten Fußball zum Vergessen gezeigt und sind dann aufgewacht und es gab die angemessene Reaktion von der ganzen Mannschaft. Am Ende wurden unsere Bemühungen noch mit dem Siegtreffer belohnt. Für mich ist es insgesamt ein verdienter Sieg, der uns viel Selbstvertrauen gibt, es ist schon ein schönes Gefühl, wenn man am Ende der Hinrunde auf Rang 13 steht."

Michael Dessel: "Wir haben heute noch mal alles gegeben, wir wollten diesen Sieg einfach, weil wir wussten, dass wir damit viel Last von unseren Schultern nehmen können. Am Anfang war der Wurm drin, da können wir froh sein, dass Düsseldorf sich nur eine gute Torchance erspielen konnte. Irgendwann sind wir dann aufgewacht, es war wichtig, dass wir direkt unsere erste Möglichkeit reingemacht haben, der Ball von Niki kam Ideal, so dass ich nur noch das Tor machen musste. In der zweiten Hälfte waren wir dann das bessere Team und haben das dann mit der nötigen Ruhe am Ende auch ausgenutzt. Jetzt gehen wir mit einem guten Gefühl in die kurze Pause und wollen direkt im nächsten Spiel wieder voll angreifen."

Maurice Bergougnoux: "Wir haben heute gut gespielt, es war vielleicht nicht unser bestes Spiel, aber nach einem frühen Gegentor so zurückzukommen und das Spiel am Ende noch zu gewinnen zeigt schon, dass wir eine gute Mannschaft haben. Die ganze Mannschaft hat vor allem in der zweiten Hälfte gut gespielt und irgendwann hat man mir dann das 2:1 auf dem Kopf serviert und ich habe ihn einfach reingemacht. Für uns war es denke ich eine gute Hinrunde, diese Form müssen wir jetzt in die Rückrunde mitnehmen."

Erik Hausschild: "Das Spiel heute war extrem wichtig, die Mannschaft musste nach der Niederlage in Rostock eine Reaktion zeigen und das hat sie getan, wenn auch mit Anlaufschwierigkeiten. Am Anfang hat das Team vor allem in der Abwehr vogelwild agiert und sich zu Recht das schnelle Gegentor gefangen. Entscheidend dafür, dass wir am Ende noch diesen wichtigen Sieg eingefahren haben war, dass sich die Abwehr stabilisiert hat. Wir haben im gesamten Spiel nur zwei Möglichkeiten zugelassen, mit solchen Abwehrleistungen kann man so wichtige Spiele dann auch gewinnen. Inzwischen habe ich zur Hinrunde eine neutrale Meinung. Wir haben so viele Punkte in den ersten 17 Spielen geholt, wie noch nie zuvor in Liga Eins, aber trotzdem wäre es noch besser gegangen. Ich bin überzeugt davon, dass die Mannschaft in der Rückrunde das unter Beweis stellen kann."

Nun laufen die Vorbereitungen auf die Rückrunde. Am Mittwoch geht es schon weiter, dann gastiert der 1.FC Dortmund in Wiesbaden und man möchte einen ordentlichen Start hinlegen. Viele Änderungen beim Personal sind nicht geplant: "Vielleicht wird es einen Transfer geben, das steht aber alles noch nicht genau fest", sagte Kevin_93.

Jetzt bleibt uns nur noch die Vorfreude auf die kommenden 17 Spiele und die Hoffnung, dass RWW am Ende der Rückrunde mindestens genau so weit oben in der Tabelle steht.

Sonntag, 8. April 2012

Abreibung an der Ostsee bringt Wiesbaden zum Brodeln

RW Wiesbaden hat nach zwei Spielen ohne Niederlage einen Dämpfer hinnehmen müssen. Bei TuS Rostock gab es heute eine deutliche 0:3 (0:1) Niederlage. Kasper Beck traf zwei Mal, Tobias Stern legte kurz vor Schluss für die Ostseekicker noch das dritte Tor nach.

Während der gesamten Begegnung waren die Gastgeber das bessere Team. Schon in Hälfte Eins vergab Beck noch einen weiteren Hochkaräter, als sein Schuss aus zwölf Metern an die Querlatte klatschte. Nach der Pause scheiterte außerdem Kolo Kamenu am Außennetz und Tobias Stern lupfte den Ball freistehend über das Tor. Wiesbadens einzige Torchance hatte Niki Värünen, der mit Abstrichen noch der beste der Wiesbadener war. Mit einem Gewalltmarsch über halblinks ging er an drei Gegenspielern vorbei, seinen Schuss aufs kurze Eck hatte aber Musa Nando mit einer guten Parade sicher. Am Ende gewinnt also Rostock klar mit 3:0.

Nach dieser deutlichen Niederlage ist RWW dank der Tordifferenz auf Rang 17 in der Tabelle abgerutscht. Man ist punktgleich mit Köln und Düsseldorf, auf Köln hat man einen Zähler Rückstand, auf Wolfsburg sind es zwei. Im nächsten Spiel wird die Hinrunde zu Hause gegen die Kickers aus Düsseldorf abgeschlossen. Mit einem Sieg kann die Mannschaft zum Ende der Hinserie alles wieder geradebiegen.

Die Stimmung in der Mannschaft und auch im Umfeld war nach Spielschluss gespalten. im Team herrschte eine recht gedrückte Stimmung. Emre Uluck sagte: „Wir sind heute nicht wirklich gut aufgetreten, Rostock war das bessere Team und hat verdient gewonnen. Es macht mich aber nachdenklich, dass wir uns haben so vorführen lassen. So braucht man gegen Düsseldorf erst gar nicht anzutreten. Es will sicher keiner von uns absteigen, aber so eine leblose Leistung wie heute gibt dann schon zu denken.“

Auch Arno Hinzmann fand keine guten Worte: „Diese Leistung darf ich nicht bringen, wir sind mit viel Selbstvertrauen aus den letzten beiden Spielen angereist und kriegen dann gar nichts auf die Reihe. Jetzt stehen wir wieder mit dem Rücken zur Wand und das nur, weil wir heute einfach nicht unser Spiel hinbekommen haben. Wir haben zusammen als Team gekämpft, mehr aber auch nicht, es war so ein Bisschen wie ein Alibi, der Kampf war da, aber ansonsten war da nicht viel. Darüber müssen sich einige in diesem Team schnellstens Gedanken machen.“

Präsident Erik Hausschild reagierte noch verstimmter: „Bei dieser Mannschaft weiß man wirklich nie, was man erwarten soll. Mal zeigt sie tolle Leistungen und dann so ein Gesicht, wie im heutigen Spiel. Insgesamt haben die schlechten Auftritte in der Hinrunde leider überwogen, für mich ist die Hinrunde jetzt schon vor dem Düsseldorf-Spiel verkorkst.“

Trainer und Manager Kevin_93 war ebenfalls nicht gut gelaunt, allerdings aus anderen Gründen: „Ich bin wie die Mannschaft und mein Präsident nicht mit diesem Spiel zu Frieden. Aber dass jetzt plötzlich hier alles schlecht geredet wird, dass darf einfach nicht sein. Rostock hat heute ein tolles Spiel gemacht, sie haben gezeigt, dass sie ein Spitzenteam sind. Gegen ein Rostock in solcher Form darf man als RW Wiesbaden auch mal 3:0 verlieren. Jetzt stehen wir auf dem vorletzten Platz, so kann das eben in der momentanen Tabellensituation gehen, aber wir haben ein Spiel gegen Düsseldorf vor der Brust und haben ziemlich gute Chancen, uns da durchzusetzen. Mit etwas Glück können wir die Hinrunde sogar auf Rang 13 beenden. Wenn ich da manche Spieler oder auch meinen Präsidenten reden höre, kommt mir das Essen der letzten drei Wochen wieder hoch. Die Hinrunde ist noch nicht abgehakt und ich sehe viel Positives in den Spielen, die wir in dieser Saison bisher bestritten haben. Ich kann das kommende Match gegen die Kickers kaum erwarten, ich möchte sie unbedingt aus dem Stadion schießen und genau das muss hier jeder wollen. Wir können jetzt keine schlechte Stimmung gebrauchen, wenn die auch noch vom Herrn Präsidenten kommt, ist es noch viel schlimmer. Wir müssen jetzt alle hinter der Mannschaft stehen und die Mannschaft muss an sich glauben. Wenn ich noch einmal so eine Einstellung im gesamten Umfeld vor einem solchen Spiel erlebe, wird es Konsequenzen geben. Ich werde jedenfalls nicht zulassen, dass wir hier in Beerdigungs-Stimmung verfallen, es ist noch alles möglich, auch in der Hinrunde und jetzt haben sich alle noch einmal am Riemen zu reißen, auch der Herr Präsident, ich verspreche ein Spektakel gegen Düsseldorf.“

Man sieht also, dass RW Wiesbaden vier turbulente Tage bevorstehen. Ab morgen hat Kevin_93 schon einmal zwei Einheiten pro Tag angesetzt, um die wichtigen drei Punkte gegen Düsseldorf zu holen.

Freitag, 6. April 2012

Stimmen zum Spiel SSV Wolfsburg - RW Wiesbaden in Saison 8

Die Stimmen nach dem großen Spiel in Wolfsburg.

Kevin_93: "Man kann mit diesem Unentschieden recht zu Frieden sein. Von Anfang an hat man im Stadion gespührt, was dieses Spiel für beide Teams bedeutet. Es war ein Spiel mit viel Tempo, was aber auch taktisch sehr gut war. Sicher hätten sich die Fans ein paar mehr Torchancen gewünscht, aber beide Teams haben einen sehr guten Job gemacht. Es ist eine verdiente Punkteteilung und wir sind zu Frieden mit Platz 13, wissen aber auch, dass das bei der momentanen Tabellensituation nur eine Momentaufnahme ist. Wir müssen weiter hart arbeiten, den Klassenerhalt bekommt man nicht geschenkt."

Jens Achter: "Es war ein sehr intensives Spiel, ich habe das als Spieler zum ersten Mal miterlebt und muss sagen, dass es eine tolle neue Erfahrung war. Es ist schade, dass nur so wenige Zuschauer vor allem aus Wolfsburg im Stadion waren, man muss sein Team im Abstiegskampf unterstützen, so wie es unsere Fans auch tun. Wir haben ein gutes Spiel gemacht, das einzige, was man uns ankreiden kann ist, dass wir nach vorne hin zu wenig getan haben. Die eine Chance, die wir hatten, haben wir dann aber effektiv ausgenutzt. Wir schauen jetzt von Spiel zu Spiel, können aber gerade recht zu Frieden sein."

Erik Hausschild: "Ich bin zu Frieden mit dem, was wir heute erreicht haben. Es war ein gutes Spiel, man hat gesehen, wozu beide Teams fähig sind und das keines von beiden absteigen sollte. Die Art und Weise, wie wir heute gespielt haben, hat mich sehr gefreut. Jetzt liegen wir auf Rang 13 und darauf müssen wir aufbauen. Im Moment können wir zu Frieden sein und uns beglückwünschen, dass wir erst einmal von den Abstiegsplätzen weg sind."

Daten und Fakten zum Spiel SSV Wolfsburg - RW Wiesbaden in Saison 8

SSV Wolfsburg - RW Wiesbaden 1:1 (1:0)
Die Aufstellungen:
SSV Wolfsburg: Markusson - Gekeler, Feldmann, Ramm - Roy, Isele, Reich, Altmann, Gerets - Eschwald, Dreier
RW Wiesbaden: Uada - Thomasson, Toutrot, Twelker, Hinzmann - Maduni, Uluck, Glaser, Achter - Bergougnoux, De Navas

Tore: 1:0 Raimund Eschwald (37.), 1:1 Jens Achter (67.))
Gelbe Karten: Isele / Achter
Torchancen: 2:1
Ballbesitz in Prozent: 52:48
Zuschauer: 23.919

Prestige-Duell: Gerechte Punkteteilung

RW Wiesbaden hat einen weiteren Punkt ergattert. Beim SSV Wolfsburg holten die Mannen von Kevin_93 ein 1:1 (0:0) Unentschieden und rückten in der Tabelle zwei Plätze nach oben.

Ohne die gelb gesperrten Niki Värünen und Armin Schwager, aber auch ohne den angeschlagenen Michael Dessel ging RWW ins Spiel bei den Niedersachsen. Man spielte im üblichen 4-4-2 System, die Gastgeber boten ein 3-5-2 auf.

Beide Teams standen gut in der Verteidigung, wobei RWW defensiver spielte als die Wölfe. Man merkte von Beginn an, dass beide Teams bemüht waren. Es war ein umkämpftes Spiel, bei dem es hin und her ging, doch an den Strafräumen war stets Endstation. Das Spiel hatte viel Tempo, doch es fehlten die Torchancen in der ersten Spielhälfte. Bis die 37. Minute kam: Niels Reich spielte einen Gegenspieler auf der rechten Seite aus, war kurz darauf schon im Strafraum, gab flach in die Mitte und dort stand Raimund Eschwald und jagte den Ball ins linke Eck zum 1:0 für das Heimteam.

Nach dem Seitenwechsel blieb das Tempo hoch und es folgte auch die zweite Möglichkeit des Spiels. Wolfsburgs Danny Roy kam über links, legte quer am Strafraum, dort stand Max Altmann, ging energisch in den 16er, ließ zwei Gegenspieler stehen, hatte freie Schussbahn, doch Abdelzaher Uada parierte seinen Schuss aus 8 Metern gut. Man muss auch sagen, dass der Ball recht zentral kam, aber mit Wucht geschossen war (53.).

Auf der anderen Seite tat sich weiterhin wenig, was die Möglichkeiten angeht. RWW ließ den Ball gut laufen, war das spielerisch bessere Team, doch konnte zu wenige Akzente im Angriffsspiel setzen. Der Wille war den rot-weißen aber deutlich anzusehen. Je länger das Spiel dauerte,, desto zielstrebiger wurden die Gäste.

In Minute 67 schäpperte es dann endlich. Arno Hinzmann eroberte an der Mittellinie den Ball, spielte schnell nach rechts außen zu Emre Uluck, der Kapitän nahm Fahrt auf, ging bis zur 16er Kante, spielte flach in den Strafraum, dort verpassten beide Stürmer, doch auf der anderen Seite lauerte Jens Achter. Der 31-jährige machte noch ein paar Schritte nach innen und schoss trocken ein zum 1:1. In der Schlussphase waren beide Teams bemüht, Wolfsburg hatte etwas mehr vom Spiel, doch die vielbeinige Abwehr der Wiesbadener verhinderte weitere Torchancen, so dass das Match mit einem Unentschieden endete.

Nach diesem Punktgewinn hat RWW einen Schritt nach oben gemacht. Es ist sehr eng in der Tabelle, die Hessen liegen nun auf Rang 13. Man konnte Köln und Düsseldorf überholen. Bis zum zwölften VfL Mainz sind es fünf Punkte Rückstand, nach unten hin ist es aber sehr eng. RWW ist punktgleich mit Düsseldorf und Bielefeld, dahinter kommt Köln auf dem ersten Abstiegsplatz mit einem Zähler Rückstand, Wolfsburg ist vorletzter mit zwei Punkten Rückstand auf RWW und selbst der letzte TSV Frankfurt ist nur vier Punkte hinter den Wiesbadenern.

Am nächsten Spieltag bestreitet rot-weiß ein weiteres Auswärtsspiel. Am kommenden Sonntag geht es in der Fremde gegen TuS Rostock.

Dienstag, 3. April 2012

RWW ärgert Pokalsieger und will noch mehr!

RW Wiesbaden hat mit einem nicht erwarteten Punktgewinn aufhorchen lassen. Die rot-weißen holten am 14. Ligaspieltag gegen den 1.FC Stuttgart ein 1:1 (0:0) Unentschieden. Nun steht das Spiel der Spiele gegen den SSV Wolfsburg an, wo man natürlich nachlegen kann.

Gegen den amtierenden Pokalsieger aus Stuttgart boten die Wiesbadener vor heimischem Publikum eine engagierte Leistung. Es war ein ausgeglichenes und atraktives Spiel mit vielen Möglichkeiten auf beiden Seiten. In der 71. Minute brach Theodor Twelker den Bann und köpfte nach einem Värünen-Freistoß schön ein zum 1:0. Es folgte eine Schlussoffensive der Gäste, woraus noch der Ausgleich durch Luce Doyle resultierte.

Nach dem Match meinte Chefcoach Kevin_93: „Ich freue mich sehr über dieses Resultat. Die Mannschaft hat heute einmal wieder gezeigt, zu was sie vor allem zu Hause fähig ist. Es war ein gutes Spiel, was meiner Meinung nach verdient mit 1:1 endete. Als wir in Führung gegangen sind, dachte ich, dass wir vielleicht sogar den Sieg schaffen können, aber Stuttgarts nachfolgende Reaktion hat gezeigt, dass sie ein Spitzenteam sind. Dieser Punkt verschafft uns jetzt etwas Luft im Abstiegskampf, aber jetzt müssen wir nachlegen, das ist völlig klar.“

Nachlegen kann man schon morgen, wenn es auswärts zum SSV Wolfsburg geht. Die Wölfe stecken noch tiefer im Abstiegskampf, sie liegen zwar nur einen Punkt hinter den rot-weißen, doch vor allem die Tatsache, dass es in letzter Zeit viele Unruhen im Verein gab (Spekulationen über einen Trainerwechsel, hohe Niederlagen) machen die Situation bei den Niedersachsen sehr schwierig. „In Wolfsburg würde man sicherlich gerne rund sechs bis 8 Plätze weiter oben stehen, aber ich denke, dass es dort gerade einfach nicht stimmt. Viele teure Spieler, die anscheinend nicht verstehen, dass es gegen den Abstieg geht, dazu noch das weitere Umfeld, da ist Chaos vorprogrammiert. in die momentane Situation hat man sich selbst hineingelenkt und es wird schwierig, dort wieder heraus zu kommen“, beurteilte Kevin_93 die Lage beim SSV.

In Wiesbaden ist man generell entspannt vor dieser Begegnung, auch wenn man weiß, dass dieses Spiel für beide Teams sehr wichtig ist. „Ich sehe uns momentan im Vorteil. Natürlich hat Wolfsburg die besseren Einzelspieler, aber sie bilden zurzeit keine Mannschaft, keine wirkliche Einheit. Überall ist man Unzufrieden, im Team stimmt es nicht, im gesamten Umfeld stimmt es nicht, das kann man selbst aus der Ferne gut erkennen. Wir haben hingegen das Selbstvertrauen und treten als Team auf, ich denke, dass vor allem im Abstieg das der Schlüssel zum Erfolg ist. Deshalb bereiten wir uns in aller Ruhe vor, wir haben keine Angst, morgen zu verlieren“, analysierte Kapitän Emre Uluck.

Wenn man sich dann noch die Gesamtbilanz aus den Begegnungen dieser beiden Teams anschaut, hat man vor allem als Wiesbadener gleich noch mehr Selbstvertrauen. Bisher gab es sechs Ligaspiele, davon gewann RWW zwei, drei Mal gab es ein Unentschieden und nur einmal gewannen die Wölfe. „Ich denke schon, dass wir für Wolfsburg so etwas wie der Angstgegner sind. Das heißt aber noch lange nicht, dass wir deshalb morgen klar gewinnen werden, auch Wolfsburg wird versuchen, alles zu geben“, warnte Präsident Erik Hausschild.

Dennoch ist klar, dass das Team, was am Ende die Nase vorne hat auch einen Sprung nach oben macht. RWW könnte bei einem Sieg und weiteren günstigen Ergebnissen der Konkurrenz ein paar Plätze nach oben klettern. „Für uns wäre es ein riesen Schritt raus aus dem Tabellenkeller, gerade diese Aussicht wird noch einmal zusätzliche Kräfte freisetzen“, versprach Jens Achter.

Natürlich spielt bei dieser Partie auch das Prestige eine Rolle. „Wolfsburg gegen RWW, das ist seit Jahren wie ein Derby. Keiner will das verlieren, das gibt natürlich noch einmal einen großen Schub für jeden Spieler“, weiß Abwehrchef Arno Hinzmann.

Personell hat RWW die schlechteren Karten. Es fehlen Niki Värünen und Armin Schwager, beide sind auf Grund ihrer fünften gelben Karte gesperrt. Der Gegner kann aus dem Vollen schöpfen, alle Mann sind fit in Wolfsburg. „Man hat nie gerne Ausfälle zu beklagen, wenn dann darunter noch der Spielmacher ist, ist es nicht gerade besser. Trotzdem werden wir morgen Abend ein Team auf dem Platz haben, dass genug Qualität hat, um ein mehr als nur gutes Spiel zu machen“, sagte Kevin_93 hierzu.

Eines ist jedenfalls gewiss: Egal wie viele Fakten man noch hin und her schieben wird, die Vorfreude auf das Spiel SSV Wolfsburg gegen RW Wiesbaden ist riesig.