Freitag, 22. Juni 2012

Zu Frieden stellender Saisonabschluss


RW Wiesbaden hat die beste Erstligasaison der Vereinsgeschichte mit einem spektakulären Spiel abgeschlossen. Gegen die Kickers aus Düsseldorf lag man zur Pause schon 0:2 zurück. Die Mannschaft kämpfte sich jedoch wieder ins Spiel. Am Ende holten die Gäste ein 2:2 (0:2).

Bei beiden Teams wurden zum Saisonende noch einmal alle Kräfte mobilisiert. Bei den Gastgebern aus dem Rheinland fehlte allerdings ein Abwehrspieler gesperrt. RWW konnte aus dem Vollen schöpfen, so dass die Hessen in ihrem üblichen 4-4-2 antraten. Düsseldorf trat in einem 3-5-2 an.

Von Beginn an war Düsseldorf das bessere Team. Vor allem ihre Überlegenheit im Mittelfeld stellte die rot-weißen vor große Probleme. Zunächst hielt die gut stehende Wiesbadener Abwehr dem Düsseldorfer Druck noch stand.

Als es schon fast so schien, als würden sich die Kickers die Zähne an der RWW-Abwehr ausbeißen, schlugen sie doch zu. Marco Castro bediente geschickt Arno Baumann, der plötzlich am 16er frei zum Schuss kam und den Ball ins Tor jagte.

Auch anschließend spielte Düsseldorf weiter druckvoll nach vorne. Durch die Führung beflügelt lief es jetzt noch besser bei den Gastgebern. Wiesbaden bekam immer mehr Probleme. Der Gipfel der Düsseldorfer Dominanz war schließlich eine tolle Kombination über Castro, Mauermann und Baumann, der den Ball in den Strafraum zu Fabian Meyerhofer flankte und dieser köpfte sicher ein zum 2:0. Der Druck der Gastgeber nahm anschließend etwas ab, man ließ es etwas ruhiger angehen, so dass man mit dem 2:0 in die Pause ging.

Nach der Pause präsentierte sich die bisher enttäuschende Wiesbadener Mannschaft plötzlich besser. Man wurde etwas offensiver und kam prompt zum Anschlusstreffer. Niki Värünen schickte in seinem Abschiedsspiel Emre Uluck mit einem schönen Steilpass aus dem Mittelfeld heraus auf die Reise. Der Kapitän stürmte an allen vorbei in den Strafraum, legte quer zu Michael Dessel und der schob ein zum 1:2.

Nun war das Spiel offen,  rassig und schnell. Auf der anderen Seite musste Abdelzaher Uada gegen Ibrahim Farekzhai retten, der frei nach einer Mauermann-Flanke zum Kopfball kam. Doch auch RWW war weiter aktiv. So vergab Niki Värünen nach einem schönen Zuspiel von Jens Achter freistehend. Sein Schuss ging knapp am langen Eck vorbei.

Die passende Antwort hatten die Gastgeber. So hatte Fabian Meyerhofer eine große Chance auf die Entscheidung, doch er traf nach einer schönen Einzelaktion nur den Pfosten.

So fiel auf der anderen Seite doch noch der Ausgleich. Emre Uluck legte sich den Ball zum Freistoß zu Recht und traf knallhart zum 2:2. Bei diesem Ergebnis blieb es dann auch.

Nach Spielschluss sagte Trainer und Manager Kevin_93: „Ich bin am Ende dieses Spiels nur einiger Maßen zu Frieden. Die Mannschaft hat sich vor allem in der ersten Hälfte nicht gut präsentiert. Wir haben uns von der forschen Spielweise der Düsseldorfer überraschen und einschüchtern lassen. Nach der Pause wurde das Spiel bei uns besser. Am Ende können wir uns über das 2:2 freuen. Wir hatten etwas Glück, hier heute nicht zu verlieren. Trotzdem war dieses Spiel ein schöner Abschluss dieser so tollen Saison.“

Der Torschütze zum 1:2, Michael Dessel sagte: „Es war ein sehr komisches Spiel heute. Wir sind nicht in die Partie gekommen. Düsseldorf spielt immer so offensiv gegen uns, wir schaffen es allerdings nie, uns darauf richtig einzustellen. Die erste Hälfte war die schlechteste, die ich seit langem von uns gesehen habe. In der Pause ist dann der Trainer deutlich geworden und wir haben noch einmal richtig Fußball gespielt. Wir können mit dem Remis leben. Ich persönlich freue mich darüber, noch einmal getroffen zu haben. Es war meine erfolgreichste Saison seit drei Jahren. Darauf kann man denke ich aufbauen.“

Kapitän Emre Uluck meinte: „Wir haben heute zwei unterschiedliche Wiesbadener Mannschaften gesehen. In der ersten Halbzeit haben wir wie ein Absteiger gespielt, in der zweiten wie eine Mannschaft mit der Ambition, bald nicht mehr gegen den Abstieg in der ersten Liga zu spielen. Die Spiele gegen Düsseldorf sind immer sehr kampfbetont und gut, so war es auch heute. Wir waren denke ich alle etwas platt heute, aber am Ende war das Ergebnis in Ordnung. So haben wir jetzt die beste Platzierung der Vereinsgeschichte errungen und können entspannt in die lange Sommerpause gehen.“

RWW bleibt mit 35 Zählern auf Platz Elf. Seit vergangenen Sonntag befindet sich die Mannschaft in der Sommerpause. In fünf bis sechs Wochen wird die neue Saison losgehen. Am 09.07. ist Trainingsbeginn in der hessischen Landeshauptstadt. Bis dahin wünschen wir der Mannschaft einen schönen wohl verdienten Urlaub.

Donnerstag, 14. Juni 2012

Wiesbaden punktet auch gegen Rostock

RW Wiesbaden kann anscheinend nicht mehr verlieren. Am vergangenen 33. Ligaspieltag gab es gegen TuS Rostock ein 1:1 (0:1) Unentschieden. Damit bleibt die Mannschaft nun schon sechs Spiele in Folge unbesiegt.

Gegen die Ostseekicker bekamen Michael Dessel, Niki Värünen und Niels Thomasson eine Pause. Man spielte schlussendlich im gewohnten 4-4-2 System, die Gäste hingegen liefen in einem 4-5-1 auf.

Von Beginn an war es eine Ausgeglichene Partie. Beide Teams waren darauf konzentriert, ihre Abwehrreihen dicht zu halten, nach vorne geschah zunächst eher wenig. Bis Rostock erstmals gefährlich konterte, Kolo Kamenu den Ball schön zu Tobias Stern durchsteckte und dieser aus acht Metern flach zum 0:1 einschoss (15.).

Nun waren beide Teams bemüht, offensiv mehr zu unternehmen. Das Problem war nur, dass Rostock im Mittelfeld hoch überlegen war und so viele Wiesbadener Angriffe schon früh zu Nichte machen konnte. Auf der Anderen Seite war das Zusammenspiel beim Gegner nicht gut, so dass die aufopferungsvoll kämpfenden Wiesbadener oft dazwischen gehen konnten.

Nach etwas mehr als 30 Minuten bekam RWW doch seine erste Möglichkeit. Emre Uluck bediente Jens Achter, der setzte sich über halblinks durch, passte nach innen, wo Fernando De Navas zum Schuss kam, doch den Ball freistehend über das Tor drosch (34.). Mehr Torraumszenen gab es im ersten Durchgang nicht zu sehen, auch wenn das Spiel flott war.

Nach dem Seitenwechsel blieben die Mannschaften engagiert und suchten stets den Weg nach vorne. Zunächst hatten die Gäste eine gute Möglichkeit auf ihr zweites Tor, nach einer Kamenu-Ecke flog Abwehrspieler Pascal Lagisquet heran, köpfte den Ball aber aus fünf Metern freistehend über das Tor (55.). Auf der anderen Seite lief viel über Emre Uluck und Jens achter. Dieses Mal spielte Uluck zu Tobias Glaser, der gab den Ball hoch in den Strafraum zu Maurice Bergougnoux, der verlängerte den Ball per Kopf zur Seite, wo Jens Achter auftauchte, doch seinen Schuss hielt Musa Nando im Rostocker Tor (62.).

Das Spiel lebte weiter von seinem Tempo und vom verbissenen Kampf auf beiden Seiten. Rostock konnte an diesem Tag seine spielerischen Qualitäten nicht zur Entfaltung bringen. Auch wenn sie noch eine große Chance herausspielten. Dieses Mal legte Kamenu auf für Horst Schuster, der kam über rechts, flankte in die Mitte zu Tobias Stern, doch dieses Mal hielt Abdelzaher Uada seinen Kopfball mit einer schönen Parade (76.).

Viele rechneten schon damit, dass es beim 1:0 bleiben würde, da schlugen die Hausherren doch noch zu. Dieses Mal kam Uluck alleine über rechts, hob den Ball an den Strafraum zu Maurice Bergougnoux, der ließ einen Gegenspieler geschickt ins Leere laufen, zog aus 13 Metern ab und traf ins linke Eck zum 1:1 (83.). Man merkte den Rostockern an, dass sie mit diesem Ergebnis nicht zu Frieden waren, in der Schlussphase rannten sie noch einmal an, doch offensiv und spielerisch ging an diesem Tag zu wenig, so dass die Wiesbadener Abwehr nicht mehr aus den Angeln gehoben werden konnte. Es blieb am Ende beim schlussendlich Verdienten Unentschieden.

Dieses Mal äußerte sich Trainer und Manager Kevin_93 nach dem Spiel folgender Maßen: "Mir hat das heutige Spiel meiner Mannschaft wieder sehr gut gefallen, es war eine gute Teamleistung, durch die wir am Ende gepunktet haben. Bei Rostock haben ein paar Leistungsträger gefehlt, dennoch stand uns ein sehr guter Gegner gegenüber, dem man erst Mal ein Unentschieden abknöpfen muss. Offensiv war heute sicher Luft nach oben, defensiv haben wir jedoch gegen teilweise Topleute eine hervorragende Leistung gebracht und uns am Ende noch den verdienten Punkt gesichert. Ich bin stolz auf diese Mannschaft, weil sie diese gesamte Saison mit ihren guten Leistungen von Spieltag zu Spieltag besser macht. Wer hätte sich denn schon erträumt, dass wir nach 33 Spieltagen 34 Punkte haben und am Ende sogar 37 holen könnten? Dafür noch einmal ein großes Kompliment."

Natürlich kommt auch Dauerschütze Maurice Bergougnoux wieder einmal zu Wort: "Ich weiß nicht, was das in letzter Zeit ist, aber wir können anscheinend nicht mehr schlecht spielen. Heute sind wir auf das Überraschungsteam der Saison getroffen, Rostock hat permanent stark gespielt, da tut es natürlich gut, wenn man dann zu Hause im letzten Heimspiel der Saison ein Unentschieden gegen diese Mannschaft holen kann. Es läuft einfach bei uns, Niemand macht etwas Besonderes oder hat mit uns etwas Spezielles einstudiert. Der Trainer hat es geschafft, ein Spielsystem zusammenzustellen, indem wir kompakt stehen, aber auch gefährlich nach vorne spielen, gutes Zusammenspiel ist dabei das A und O. Wir haben auch heute sehr gut zusammengespielt, aber nach vorne lief es nicht so, wie in den vorigen Wochen, aber das ist nicht so wichtig, denn am Ende haben wir einen Punkt geholt und wollen jetzt auch noch in Düsseldorf etwas mitnehmen."

So hat RWW jetzt 34 Zähler auf dem Konto. In der Tabelle bedeutet das weiterhin Ran Elf. Die Chancen sind gut, dass dieser Platz gehalten werden kann, denn vor dem letzten Spieltag sind es drei Punkte Vorsprung auf den zwölften aus Bielefeld, hinzu kommt noch das bessere Torverhältnis. Es müsste also schon mit dem Teufel zugehen, wenn man diesen tollen Tabellenplatz nicht halten könnte, zumal es am letzten Spieltag zu einem Tabellennachbarn geht, die rot-weißen gastieren in Düsseldorf. Schon ein Punkt dort reicht, um Rang Elf endgültig abzusichern.

Montag, 11. Juni 2012

Klassenerhalt gesichert: Notizen zwischen 32. und 33. Spieltag


Die Freude über den vorzeitigen Klassenerhalt war bei allen Beteiligten natürlich groß, auch wenn das Zustandekommen des Sieges weniger für Freude sorgte. „Wir sind glücklich über die drei Punkte, aber selbstverständlich hätten wir gerne in einem echten Fußballspiel gewonnen, so haben wir diesen Sieg geschenkt bekommen, was auch immer der Wolfsburger Trainer Strubbel in letzter Zeit veranstaltet hat. Ich bin sicher, dass wir auch gewonnen hätten, wenn Wolfsburg angetreten wäre, die Mannschaft war unglaublich heiß auf dieses Spiel. So können wir jetzt in Ruhe die Saison abschließen, das Primärziel ist jetzt, den elften Platz zu halten“, hieß es von Trainer und Manager Kevin_93.

Kapitän Emre Uluck sagte: „Es ist ärgerlich, dass das Spiel nicht stattgefunden hat, wir alle sind keine Fans von Wolfsburg, aber wie der Trainer und Manager Strubbel ein Team mit solch einer Perspektive innerhalb einer Saison so zerstören kann, ist für mich unerklärlich. Wir nehmen die drei Punkte natürlich gerne mit und wollen jetzt in den beiden verbleibenden Spielen so viel wie möglich herausholen.“

So galt die Konzentration der Mannschaft schnell dem heutigen letzten Saisonheimspiel gegen die TuS aus Rostock. „Die Rostocker sind innerhalb der letzten Jahre zu einer Spitzenmannschaft geworden, wir haben großen Respekt vor ihnen. Dennoch spielen wir gerade auch guten Fußball und wollen in unserem letzten Heimspiel der Saison den Zuschauern noch einmal etwas bieten“, meinte Abwehrchef Arno Hinzmann.

Die Motivation bei den Hessen ist groß, sechs Spieltage zuvor hatte man 13 Punkte weniger und war vorletzter, doch dann spielte sich die Mannschaft auf beeindruckende Weise frei und hat den Klassenerhalt bereits gesichert. „Wir können vollkommen befreit aufspielen, aller Druck, alle Abstiegsangst ist endlich verschwunden“, erkannte Präsident Erik Hausschild richtig.

Dennoch wird dieses Spiel ein besonderes werden. Es wird das letzte Heimspiel für Niki Värünen, Fernando De Navas, Theodor Twelker und Jens Achter. „Alle vier Spieler werden den Verein verlassen, daran haben die letzten Wochen, in denen wir uns aus dem Tabellenkeller gearbeitet haben nichts geändert. Wir verfolgen ein neues Konzept und werden diesen Weg jetzt, wo der Klassenerhalt so frühzeitig geschafft ist und wir mit Platz Elf das beste Saisonergebnis unserer Vereinshistorie erreichen können noch konsequenter gehen“, sagte Kevin_93 vor der Partie und räumte damit alle Spekulationen über einen Verbleib der vier Spieler aus der Welt.

Vor dem Spiel werden alle vier Abgänge verabschiedet und sollen aller Voraussicht nach auch alle auflaufen. „Sie alle haben es sich verdient, denn sie haben, ob kurz oder lang tätig für RW Wiesbaden, eine menge für den Verein getan“, hieß es vom Cheftrainer.

Dagegen ist die Zukunft von Maurice Bergougnoux beim Verein wohl gesichert. „Maurice hat eine beeindruckende Rückrunde gespielt. Er wurde von vielen Experten als schwächster Stürmer im Kader gewertet, doch er hat jedem gezeigt, dass er ein gefährlicher Torjäger und damit auch ein sehr wichtiger Spieler für diesen Verein ist. Mit seinen Toren war er maßgeblich am Klassenerhalt von RW Wiesbaden beteiligt. Wir streben eine schnellstmögliche Vertragsverlängerung mit ihm an“, hieß es hier von der Vereinsführung.

Damit sind vor dem letzten Heimspiel schon alle wichtigen Fakten geklärt: Der Klassenerhalt ist sicher, die Abgänge ebenfalls, fehlen nur noch die Zugänge. „Darüber werden wir uns in der Sommerpause in Ruhe Gedanken machen, es wird keine Schnellschüsse geben. Man kann davon ausgehen, dass wir vier Spieler verpflichten werden, die Perspektive haben und dem Verein sofort weiterhelfen können“, hieß es hierzu vom Präsidium. Da es also auch hierzu eine Aussage gibt, kann das letzte Heimspiel der Saison kommen. Nun muss nur noch die Mannschaft dafür sorgen, dass es ein unvergessliches wird.

Donnerstag, 7. Juni 2012

RWW punktet auch im Schwabenland

Der Klassenerhalt wird für RW Wiesbaden immer wahrscheinlicher. Beim 1.FC Stuttgart holten die rot-weißen ein völlig unerwartetes 1:1 (0:0) Unentschieden und sicherten sich somit im Abstiegskampf weiter ab.

Beide Teams traten nicht in Bestbesetzung an. Bei RWW fehlten Theodor Twelker, Emre Uluck und Bertrand Toutrot, beim Rekordpokalsieger saßen ein paar Leistungsträger auf der Bank. RWW spielte in einem 3-4-3, die Gastgeber spielten ein 4-3-3, beide Teams spielten also offensiv.

Von Anfang an war die Partie sehr ausgeglichen. Stuttgart war offensiv sehr präsent, spielte jedoch meist seine Angriffe nicht konsequent aus. RWW stand gut in der Defensive und hielt einmal wieder mit viel Kampf und Leidenschaft dagegen. Trotzdem bekamen die Schwaben eine erste Torchance, als Keimo Savolainen im Strafraum frei zum Schuss kam, doch der Ball ging am Tor vorbei (16.).

Viel mehr Großchancen erspielte sich der Gastgeber nicht in der ersten Hälfte und das trotz den deutlich besseren Einzelspielern. RWW agierte weiterhin abwartend und bekam bald auch eine erste Torchance. Nach einer Värünen-Ecke köpfte Maurice Bergougnoux aufs Tor, doch Joachim Brauer parierte den Ball (33.).

Nach dem Seitenwechsel kam etwas mehr Schwung ins Spiel. Nach einem bösen Stellungsfehler von Stuttgarts Youngster Florian Hetzner profitierte Tobias Glaser davon, flankte aus dem Halbfeld hoch und weit in den 16er, wo Maurice Bergougnoux lauerte und den Ball mit einem Flachschuss im linken Eck zum 1:0 versenkte (48.). Die Schwaben versuchten eine schnelle Antwort zu finden. Nun zeigte Stuttgart endlich guten und effektiven Fußball. Die Wiesbadener Hintermannschaft hatte ihre Mühe, immer wieder zu klären, bis Luke Doyle nach 57 Minuten einen Traumpass von Sergio Juanez in den Lauf bekam, sich konsequent durchtankte und den Ball ins Tor hämmerte.

Nun waren die Gastgeber drauf und dran, das zweite Tor zu erzielen. Sie machten weiter viel Druck, doch ihre größte Möglichkeit zur Führung vergaben sie. Nach einem Monti-Freistoß sprang Pedro Cubi in der Mitte am höchsten, traf jedoch mit seinem Kopfball aus vier Metern die Latte (65.).

Nach dieser Großchance verflachte allerdings das Spiel der Schwaben, wieder fehlte ein wenig die Konsequenz, so dass die Gäste aus Hessen wieder ins Spiel fanden. Es gab sogar noch eine gute Gelegenheit für RWW, natürlich wieder über den Mann der letzten Tage, Maurice Bergougnoux, doch dieses Mal ging sein Schuss knapp übers Tor (77.). Mehr war in dieser Partie dann auch nicht mehr geboten, am Ende hieß es 1:1.

Alle Beteiligten waren mit diesem Ergebnis sehr zu Frieden. Trainer und Manager Kevin_93 sagte z.B.: „Wir haben nicht erwartet, heute hier in Stuttgart etwas zu holen, deshalb sind wir um so glücklicher über diesen wichtigen Punktgewinn, mit dem wir uns im Abstiegskampf noch weiter absichern können. Die Mannschaft hat trotzdem, dass wir nicht in Bestbesetzung gespielt haben eine gute Leistung abgeliefert. Vielleicht war das Unentschieden etwas glücklich, weil Stuttgart natürlich spielerisch besser war, aber heute wurde der Kampfgeist und der Wille meiner Mannschaft belohnt. An dieser Stelle noch meinen Respekt an Maurice Bergougnoux, er hat sich stetig bei uns gesteigert und ist jetzt ein echter Torjäger geworden, es ist unglaublich, was er momentan alles trifft. Wir haben jetzt noch drei Spiele vor uns, zwei davon sind gegen direkte Konkurrenten. Wir sind momentan auf einem tollen Tabellenplatz und wollen diesen halten. Es kann eine tolle Saison am Ende für uns werden, ich hoffe, dass sich die Mannschaft am Ende selbst belohnt.“

Torschütze Maurice Bergougnoux meinte: „Wir spielen zur Zeit einfach gut, ob jetzt ein paar Leistungsträger fehlen oder nicht, es läuft momentan einfach sehr gut bei uns. Spielerisch haben wir natürlich noch Luft nach oben, aber ich denke, dass kein Team aus der zweiten Tabellenhälfte in Stuttgart Zauberfußball spielt. Dort ist es immer schwer, etwas zu holen, wir haben es heute geschafft und sind stolz darauf. Für mich selbst läuft es so gut, wie nie zuvor, es macht einfach Spaß auf dem Platz und mit diesem Spaß wollen wir bis zum Saisonende noch viele Punkte holen.“

Schlussendlich noch die Aussage von Präsident Erik Hausschild: „Was hier momentan in Wiesbaden passiert, hätten die größten Optimisten vor ein paar Wochen nicht für möglich gehalten. Was die Mannschaft nach der Niederlage am grünen Tisch in Bielefeld aus sich herausgeholt hat, ist einfach schön. Vor kurzem standen wir mit dem Rücken zur Wand, jetzt dürfen wir auf das beste Ergebnis, dass es für RW Wiesbaden jemals in der ersten Liga gab hoffen. Meinen Glückwunsch an den Trainer und die Spieler, kämpferisch, taktisch und teilweise auch spielerisch waren die letzten Spiele einfach nur überragend. Wir sind noch nicht endgültig gerettet, aber ich bin optimistisch, dass wir mit dieser Leistung die nötigen Punkte schon am nächsten Spieltag einfahren können.“

Blicken wir nun auf die Tabelle. Spieler und Funktionäre haben es schon angesprochen, es sieht fabelhaft aus für die Mannschaft aus der hessischen Landeshauptstadt. Mit 30 Zählern steht RWW weiterhin auf dem elften Platz. Der Vorsprung auf den 16. Mainz ist  von drei auf vier Zähler angewachsen. Am kommenden Spieltag (heute Abend) geht es in der RWW-Arena gegen den tief in die Krise abgestürzten Erzrivalen SSV Wolfsburg.

Mit einem Sieg kann der Klassenerhalt und auch fast schon der elfte Rang bereits am kommenden Spieltag klargemacht werden. Das gesamte Umfeld drückt dieser Mannschaft natürlich jetzt noch fester die Daumen, denn mehr als 30 Punkte holte eine Wiesbadener Mannschaft in der ersten Liga noch nie. „Platz elf wäre ein Traum“, heißt es im Allgemeinen von den Fans. Man kann nur hoffen, dass das Team sich nun diesen Traum erfüllen kann.

Montag, 4. Juni 2012

RWW holt nächsten unerwarteten Dreier


Mit Siebenmeilenstiefeln wandert RW Wiesbaden dem Klassenerhalt entgegen. Am vergangenen Spieltag gelang ein Heimsieg gegen Union Leverkusen. Am Ende hieß es 2:1 (2:1).

Die Rot-Weißen traten ohne Niels Thomasson und Tobias Glaser an, ansonsten lief die Topelf auf, es wurde ein 3-4-3 System gespielt. Leverkusen hatte ein paar angeschlagene Spieler, es lief somit nicht die komplette erste Elf auf. In einem recht defensiven 4-5-1 waren die Gäste schlussendlich aufgestellt.

Die Union erwischte den besseren Start. Vor allem im Mittelfeld waren sie überlegen. Zunächst klärte die Wiesbadener Abwehr noch gut in brenzligen Situationen, doch nach 16 Minuten schlug es ein hinter Abdelzaher Uada. William Goodson spielte einen schönen Steilpass in den Lauf von Hugo Gordillo, der war alleine vor dem Tor und schob ein zum 1:0.

Doch die Heimelf zeigte sich keines Falls geschockt, sondern gab schon bald die passende Antwort. Nach ersten Angriffen verwandelte Emre Uluck einen Freistoß aus 22 Metern direkt zum 1:1 Ausgleich (23.). Anschließend ging es hin und her, wobei Leverkusen spielerisch leicht besser war, doch trotzdem bekam RWW seine Chancen. Nach einem tollen Antritt von Emre Uluck und einem pass in den Strafraum, setzte sich Niki Värünen durch, zog ab, doch sein Ball klatschte an den Außenpfosten (32.).

Auf der Gegenseite hatte auch Leverkusen eine zweite gute Gelegenheit. Dieses Mal bediente Finidi N'Guema Ruut van Gal, doch seinen Schuss hielt Abdelzaher Uada gut fest (36.). Kurze Zeit später gelang ein weiteres Wiesbadener Tor kurz vor der Pause. Jens Achter leitete mit einem schönen Pass einen Angriff ein, Niki Värünen marschierte alleine auf den Strafraum zu, spielte zwei Gegenspieler aus, brachte den Ball scharf nach innen und Maurice Bergougnoux köpfte souverän ein zum 2:1.

Nach dem Seitenwechsel blieben die Leverkusener das leicht bessere Team, doch sie erspielten sich kaum gute Torchancen, obwohl der Ball sehr gut durch die eigenen Reihen lief. Wiesbaden hielt stets dagegen und versuchte es immer wieder selbst mit Angriffen nach vorne. Die erste Chance der zweiten Hälfte hatten dann auch die Gastgeber. Wieder lief das Spiel über den brillanten Emre Uluck, seine tolle Flanke bekam Michael Dessel freistehend auf den Kopf, doch er köpfte freistehend über das Tor (60.).

Ansonsten fand das Spiel eher in der Wiesbadener Hälfte statt. Es Gelang den Gästen jedoch nur, eine weitere Chance zu erspielen und diese war riesig. Erneut bekam Hugo Gordillo einen tollen Steilpass von William Goodson, erneut war er frei durch, doch aus fünf Metern ging sein Ball links oben vorbei (74.). Mehr brachte Leverkusen nicht mehr zu Stande, so dass RWW am Ende einen unfassbar wichtigen Sieg feiern konnte.


Der Torschütze zum 1:1, Kapitän Emre Uluck meinte: „Es war ein gutes Spiel von jedem in der Mannschaft. Wir haben mal wieder eine tolle Teamleistung gezeigt und Leverkusen das Leben schwer gemacht. Sie hatten ihre Torchancen, aber dann müssen sie die auch nutzen. Für mich ist das kein glücklicher, sondern ein verdienter Sieg, weil wir das effektivere Team waren. Jetzt wollen wir diese Saison noch veredeln und nichts mehr mit dem Abstieg zu tun haben.“

Der zweite Wiesbadener Torschütze Maurice Bergougnoux sagte: „Wir sind nicht gut ins Spiel gekommen, mit etwas Glück macht Leverkusen in der Anfangsphase vielleicht sogar zwei Tore, aber dann haben wir uns nach dem 0:1 sehr gut befreit und bis zur Pause eine klasse Reaktion abgeliefert. In der zweiten Halbzeit war es ein wenig eine Zitterpartie, aber wir waren am Ende gut genug und haben den Sieg als Team über die Zeit gebracht. Für mich ist es zurzeit einfach nur toll, es gelingt alles und ich erziele immer wieder meine Tore. Ich hätte sicher nichts dagegen, wenn das bis zum Saisonende noch weiter geht und die Mannschaft damit historisches schafft.“

In der Tat kann RWW jetzt historisches Schaffen. Mit 29 Zählern stehen die rot-weißen auf dem elften Tabellenplatz. Es sind zwar nur drei Punkte Vorsprung zum ersten Abstiegsplatz, doch mit Spielen gegen direkte Konkurrenten wie Wolfsburg und Düsseldorf hat die Mannschaft den Klassenerhalt in den kommenden Wochen selbst in der Hand. Heute Abend findet das nächste Spiel statt, es geht zum Rekordpokalsieger nach Stuttgart. Vielleicht bleibt das Team ja eine weitere Partie ungeschlagen. Und selbst wenn das Spiel in Stuttgart verloren geht, sei gesagt: Noch nie hatte RWW in der ersten Liga zu diesem Zeitpunkt so viele Zähler auf dem Konto, wie es aktuell der Fall ist. Mit Rang Elf könnte man die beste Erstligaplatzierung aller Zeiten schaffen, dafür drücken wir weiterhin kräftig die Daumen.