Rot-weiß Wiesbaden hat nach dem Sieg im Pokal zwei Mal in der
Liga gepunktet. Die Hessen holten zu Hause ein 1:1 (0:1) Unentschieden gegen den
TSV Fürth, drei Tage später gab es ein 1:1 (0:1) Remis beim SV Berlin.
Kommen wir zunächst zum Heimspiel gegen Fürth. RWW war hier das
leicht bessere Team, versäumte es aber, seine guten Möglichkeiten effektiv zu nutzen.
So geriet man in Rückstand, als Fürths Abwehrspieler Khalid Aghaei per Kopf zur
Stelle war und zum 1:0 einnetzte. Nach der Pause gelang Michael Dessel zwar nach
einer schönen Einzelaktion der Ausgleich, doch mehr war an diesem Tag nicht drin.
„Ich bin nicht zu Frieden, es geht mir dabei nicht darum, wie
wir gespielt haben, sondern darum, was wir am Ende mitgenommen haben. Wir waren
die bessere Mannschaft und da ist ein Punkt dann einfach zu wenig. Wir haben jetzt
bisher nur einen Punkt in der Rückrunde geholt, wir haben aber drei gute Spiele
abgeliefert. Wir spielen gut, aber die Ergebnisse stimmen nicht, da kann dann auch
ich als Trainer nicht sonderlich viel tun“, meinte Manager und Coach Kevin_93 nach
Spielende etwas säuerlich.
Das Resultat drei Tage später dürfte ihn dann schon eher zu Frieden
gestellt haben. Beim neunten der Tabelle SV Berlin holte man ebenfalls ein 1:1 Unentschieden.
Die Hausherren, die auf vier ihrer Stammkräfte verzichteten, waren das leicht bessere
Team, Herbert Schröder hatte in der Anfangsphase schon eine gute Chance, doch Abdelzaher
Uada hielt seinen Schuss aus neun Metern.
RWW lauerte auf Konter, spielte jedoch dank Verletzungssorgen
(Bertrand Toutrot fällt wegen einer Knochenhautentzündung aus) und einer Sperre
(Niels Thomasson nach fünfter gelber Karte) nur mit einer Dreierkette und war nach
hinten nicht so stabil wie sonst. In Minute 24 erzielten die Hauptstädter dann ihr
erstes Tor. Rainer Schwed legte auf für Arda Turac und der traf per Flachschuss
von der Strafraumgrenze (24.).
Im Anschluss wachten die Wiesbadener dann etwas auf. Nach einer
Värünen-Flanke bekam Maurice Bergougnoux die Chance zum Ausgleich, doch er köpfte
knapp vorbei. Noch vor dem Seitenwechsel bekamen die Berliner eine weitere Möglichkeit,
doch Rainer Schwed verzog knapp.
Nach Wideranpfiff war es ein ausgeglichenes Spiel. Bei den Berlinern
häuften sich zusehens Abspielfehler, RWW versuchte daraus Kapital zu schlagen. Die
erste Chance hatte Emre Uluck, der sich in der für ihn so typischen Art gegen zwei
Verteidiger durchsetzte, abzog, doch Armin Ocker entschärfte seinen Schuss. Auf
der anderen Seite war die Wiesbadener Abwehr weiterhin nicht zu 100 Prozent stabil,
das führte zu einer weiteren Möglichkeit der Gastgeber, doch erneut schoss Herbert
Schröder am Tor vorbei.
In Minute 68 fiel dann endlich der Wiesbadener Ausgleich. Nach
einem Värünen-Freistoß wurde der Ball zu kurz abgewehrt, der Finne brachte ihn noch
einmal flach in den 16er, wo plötzlich Armin Schwager frei an den Ball kam und ihn
im Berliner Tor versenkte. Damit erzielte der Mittelfeldspieler sein erstes Tor
überhaupt für RWW. Nun probierten es die Berliner natürlich noch einmal, doch ihre
Angriffe waren zu ungenau gespielt, es fehlte eine richtige Linie. Nur Arda Turac
bekam in der Schlussphase noch eine Chance, doch sein Schuss aus guter Position
ging ans Außennetz.
Der Trainer meinte nach diesem Spiel: „Es war unser fünftes Spiel
in der Rückrunde, wenn wir den Pokal mitrechnen. Es war der fünfte gute Auftritt
meiner Mannschaft, auch wenn wir ein wenig davon profitiert haben, dass Berlin wie
immer gegen uns ein paar Topspieler geschont hat. Sie scheinen einfach nicht verstehen
zu wollen, dass man gegen uns nicht mit halber Kraft gewinnen kann, aber ich denke,
wir sollten sie in ihrer Traumwelt lassen, bis sie selbst daraus aufwachen, ich
habe kein Problem damit, immer gegen Berlin zu punkten. Im Team stimmt es, wir haben
jetzt zwei Spiele vor uns, in denen Niemand wirklich etwas von uns erwartet, mal
sehen, was wir da holen können.“
Torschütze Armin Schwager sagte: „Die Mannschaft hat heute gut
gespielt, wir haben als Team gearbeitet und mussten schon nach 20 Minuten einem
Rückstand hinterher rennen. Wir waren aber nicht wirklich schlechter als Berlin,
das hat man vor allem in der zweiten Hälfte auch immer mehr gesehen. Plötzlich kam
dann der Ball im Strafraum zu mir, ich habe einfach draufgehalten und der Ball ist
reingegangen. Ich freue mich sehr darüber, hier und heute getroffen zu haben, in
den letzten Wochen war meine Form nicht wirklich gut, das Spiel heute gibt mir neues
Selbstvertrauen. Die Mannschaft allgemein ist auf einem guten Weg, auch wenn wir
in der Rückrunde bisher nicht die Ergebnisse abgeliefert haben, die wir brauchen.
Wir stehen immer noch außerhalb der Abstiegszone und wir werden dort auch noch am
Ende der Saison stehen.“
Kommen wir nun dazu, was dieses Spiel für die Tabelle bedeutet.
So hat RWW nach diesen beiden Spielen 17 Zähler auf dem Konto. Damit liegen die
Hessen weiterhin auf Rang 15. Man ist allerdings punktgleich mit dem 16. aus Bielefeld
und auch der 17. TSV Frankfurt hat nur noch einen Zähler Rückstand auf die Männer
aus der hessischen Landeshauptstadt. Doch auch in die andere Richtung sieht es gut
aus: Nur einen Punkt Rückstand gibt es auf den Kölner SC auf Rang 14, zwei Punkte
sind es auf den 13. Fürth und nur 3 auf den zwölften Wolfsburg und den elften Mainz.
Zusammen mit dem TSV Fürth hat RWW außerdem momentan das beste Torverhältnis aller
Abstiegskandidaten, das lässt sich sehen.
Am nächsten Spieltag (kommender Mittwoch) gastiert dann Rekordmeister
SV München in der RWW-Arena, bevor es dann zu Fortuna Bremen geht. Zwei sicherlich
schwere Aufgaben, doch RWW hat genug Selbstvertrauen, um in diesen Spielen vielleicht
auch zu überraschen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen