Mittwoch, 19. September 2012

RWW glänzt in der Liga und im Pokal!

RW Wiesbaden sorgt weiter für mächtig Furore. In den vergangenen beiden Begegnungen von Liga und Pokal gelang ein Remis und ein Sieg. Dabei wurden unglaubliche zehn Treffer erzielt.

Doch erst einmal der Reihe nach. Zunächst stand am vergangenen Donnerstag das Liga-Heimspiel gegen den 1.FC Dortmund an. Hier errang RWW vor über 42.000 Zuschauern ein 2:2 (1:2) Unentschieden. Die rot-weißen spielten im in letzter Zeit üblichen 4-5-1 System, wobei Maciej Jachenko, Tobias Glaser sowie Khalid Maduni angeschlagen nur auf der Bank saßen. In der Verteidigung kam Amateur-Talent Benno Kleta zum Einsatz.

Die Gäste schonten ein paar Spieler aus der ersten Elf für das kommende Pokal-Spiel. So stand z.B. Amateur-Torwart Edmund Freudmann zwischen den Pfosten. Die Dortmunder spielten in einem 4-4-2.

RWW begann gut und schwungvoll gegen Dortmunder, bei denen man merkte, dass dieses Team nicht so gut eingespielt war, wie die Wiesbadener Mannschaft. Aggressiv ging RWW zu Werke, nahm jeden Zweikampf an und erzielte die frühe Führung. Über Treu, Uluck und Acosta ging es schnell durchs Mittelfeld, es folgte der Pass auf den im Strafraum lauernden Michael Dessel und der traf volley zum 1:0 (11.).

Dortmunds schnelle Antwort war ebenso überraschend wie schmerzvoll. Torben Rotenbach leitete mit einem schönen Zuspiel auf Francois Villepreux direkt nach dem Anstoß den schnellen Gegenangriff ein. Die Flanke des Franzosen köpfte Torjäger Marcel Hinzmann gefühlvoll zum 1:1 in die Maschen (12.).

Anschließend waren die rot-weißen Spieler damit beschäftigt, die eigene Ordnung wieder zu finden. In dieser Phase hatten die Dortmunder das Heft in der Hand. Die Sicherheit war zurück im Spiel des Meisters, doch er machte recht wenig daraus. Nur ein ordentlich ausgespielter Angriff gelang noch in der ersten Hälfte. Hier nutzten sie ihre Chance allerdings eiskalt. Dieses Mal wurde eine Rotenbach-Flanke zu kurz abgewehrt. Der Ball fiel Igor Yeschenko vor die Füße, der nicht lange überlegte und das Leder aus 20 Metern flach ins Tor jagte (31.).

Nach der Pause kam Wiesbaden etwas sicherer aufs Spielfeld zurück. Allmählich erarbeiteten sich die Hessen wieder leichte Feldvorteile. Dortmund bekam erneut Probleme, das gefürchtete Angriffsspiel aufzuziehen. Die erste große Chance auf den Ausgleich wurde noch vergeben. Uluck steckte herrlich durch auf Acosta, der sich in den 16er dribbelte, dann aber mit einem schönen Schlenzer am Außennetz scheiterte (68.).

Auch in der Schlussphase war RWW stets einen Schritt schneller als der Gegner. In der 90. Minute dann endlich das 2:2. Acostas Ecke kam gut, Dortmunds Ersatztorhüter flog am Ball vorbei und Michael Dessel drückte die Kugel zum 2:2 ins Netz.

Die Freude war nach diesem Punktgewinn natürlich entsprechend groß. "Wir wussten, dass Dortmund nicht alle Topspieler wegen dem Pokalspiel aufstellen wollte. Dementsprechend haben wir uns heute durchaus etwas ausgerechnet. Die Jungs haben von Beginn an druckvoll agiert und direkt das 1:0 gemacht. Die 20 Minuten nach dem Führungstor waren eher unschön, das müssen wir auch noch besprechen. Die Mannschaft hat aber einen tollen Kampfgeist gezeigt und am Ende verdient das 2:2 geschafft. Momentan läuft es einfach gut, genau so konzentriert müssen wir weiter machen. Dann kann auch diese Saison zu etwas ganz besonderem für uns werden", sagte Cheftrainer und Manager Kevin_93.

Auch Doppeltorschütze Michael Dessel zeigte sich begeistert. "Wir haben heute ein tolles Spiel geboten. Offensiv waren wir eiskalt, können das Ding am Schluss vielleicht sogar noch gewinnen, aber wir nehmen den Punkt gegen den Deutschen Meister natürlich gerne mit. Stellenweise hat man gesehen, was Dortmund für eine gute Mannschaft hat, aber wir konnten viele ihrer Topleute fast über die gesamte Spieldauer kaltstellen. Ich freue mich natürlich, doppelt getroffen zu haben. Immer wenn es wichtig ist, bin ich in letzter Zeit für die Mannschaft da. Das möchte ich auch in den kommenden Wochen zeigen, denn das war nicht das letzte Spiel, indem es auch auf mich ankommt."

Nach diesem Remis rutschte RWW zwar mit elf Zählern aus elf Spielen auf Platz 14 zurück, nach oben sowie nach unten ist die Situation jedoch weiter eng und offen. Eher von Bedeutung ist an dieser Stelle, dass die Mannschaft jetzt schon seit vier Ligaspielen ungeschlagen ist. Zu Hause ist die Weste in dieser Saison auch immer noch weiß (ein Sieg, fünf Unentschieden).

Im Pokal ging es am vergangenen Sonntag noch viel besser weiter. Bei der personell stark gebeutelten Union aus Koblenz siegte Wiesbaden mit 8:2 (3:1). Viele Stammspieler saßen bei den Koblenzern angeschlagen nur auf der Bank. Viele Amateure mussten aushelfen.

Zunächst schlug sich die wild zusammengewürfelte Mannschaft gar nicht schlecht. Überraschend brachte Ake Nussberg die Union mit einem abgefelschten Schuss schnell in Führung (8.). Die Antwort von RWW ließ allerdings nicht lange auf sich warten. Schon in der 15. Minute markierte Michael Dessel den Ausgleich, sechs Minuten später brachte Maurice Bergougnoux die Gäste per Kopf in Führung. Noch vor der Pause traf Maciej Jachenko per Abstauber nach einer Ecke zum 3:1 (37.).

In den zweiten 45 Minuten wurde Koblenz völlig auseinandergenommen. Schnell machte der überragend spielende Dessel das 4:1 (51.). Wenig später traf Tobias Glaser mit einem schönen Freistoß zum 5:1 (59.), ehe Anton Ober für Koblenz mit dem 2:5 Ergebnis-Kosmetik betrieb (64.).

Das brachte RWW jedoch nicht aus der Fassung. Nach Belieben wurde der Gegner kontrolliert. Vor allem die Abwehr war ein ums andere Mal blitzschnell bloßgestellt. Emre Uluck traf mit einem seiner berühmten Knaller vom Strafraumrand zum 6:2 (70.), Khalid Maduni erhöhte mit einem schönen Drehschuss auf 7:2 (77.). Den Schlusspunkt setzte erneut Michael Dessel. Diesmal war es ein schöner Kopfball zum Endstand (84.).

Die Freude war im Wiesbadener Lager natürlich überschwänglich. Darunter mischten sich allerdings auch überraschte Gesichter. "Uns waren die Personalsorgen in Koblenz wohl bewusst. Keiner von uns hätte aber damit gerechnet, dass wir am Ende derart hoch gewinnen. Die Mannschaft hat ein gutes Spiel gemacht, wir haben uns vom frühen Rückstand nicht aus der Bahn werfen lassen. Nach dem dritten Tor mussten wir aber eigentlich kaum noch etwas tun. Das was Koblenz in der zweiten Hälfte gespielt hat, war Stellenweise Arbeitsverweigerung. Da frage ich mich schon, wo der Stolz einer solchen Mannschaft ist. So was würde es mit mir als Trainer nie geben. Trotzdem sind wir glücklich, im Viertelfinale zu stehen", sagte Kevin_93 dieses Mal.

Der dreifach-Torschütze Michael Dessel sagte: "Auch wenn das heute nicht das Koblenz war, was man eigentlich kennt, haben wir mit diesem Sieg ein Ausrufezeichen gesetzt. Noch nie hat eine Mannschaft so hoch im Pokal gewonnen, das gibt natürlich jedem Selbstvertrauen. Viele Spieler konnten sich in die Torschützenliste eintragen, das ist für jeden einzelnen auch noch mal eine schöne Motivation. Jetzt arbeiten wir hart, hoffen auf ein gutes Los im Viertelfinale und greifen in der Liga weiter an."

Auch Kapitän Emre Uluck war zu einem kurzen Statement bereit: "Man gewinnt nicht einfach so 8:2, auch gegen einen solchen Gegner nicht. Da braucht man schon ein Team, was auf dem Platz steht und gemeinsam für den Sieg kämpft. So ein Team haben wir, das haben wir heute eindrucksvoll bewiesen. Glauben Sie mir, da kommt noch mehr!"

Der Hinweis auf die kommenden Aufgaben in der Liga war in den Interviews schon vorhanden. Am morgigen Donnerstag geht es nach Rostock. Hier soll die Serie von insgesamt sechs Pflichtspielen ohne Niederlage wenn möglich verlängert werden.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen