Mit Siebenmeilenstiefeln wandert RW Wiesbaden dem
Klassenerhalt entgegen. Am vergangenen Spieltag gelang ein Heimsieg gegen Union
Leverkusen. Am Ende hieß es 2:1 (2:1).
Die Rot-Weißen traten ohne Niels Thomasson und Tobias Glaser
an, ansonsten lief die Topelf auf, es wurde ein 3-4-3 System gespielt.
Leverkusen hatte ein paar angeschlagene Spieler, es lief somit nicht die
komplette erste Elf auf. In einem recht defensiven 4-5-1 waren die Gäste
schlussendlich aufgestellt.
Die Union erwischte den besseren Start. Vor allem im
Mittelfeld waren sie überlegen. Zunächst klärte die Wiesbadener Abwehr noch gut
in brenzligen Situationen, doch nach 16 Minuten schlug es ein hinter Abdelzaher
Uada. William Goodson spielte einen schönen Steilpass in den Lauf von Hugo Gordillo,
der war alleine vor dem Tor und schob ein zum 1:0.
Doch die Heimelf zeigte sich keines Falls geschockt, sondern
gab schon bald die passende Antwort. Nach ersten Angriffen verwandelte Emre
Uluck einen Freistoß aus 22 Metern direkt zum 1:1 Ausgleich (23.). Anschließend
ging es hin und her, wobei Leverkusen spielerisch leicht besser war, doch
trotzdem bekam RWW seine Chancen. Nach einem tollen Antritt von Emre Uluck und
einem pass in den Strafraum, setzte sich Niki Värünen durch, zog ab, doch sein
Ball klatschte an den Außenpfosten (32.).
Auf der Gegenseite hatte auch Leverkusen eine zweite gute
Gelegenheit. Dieses Mal bediente Finidi N'Guema Ruut van Gal, doch seinen Schuss hielt
Abdelzaher Uada gut fest (36.). Kurze Zeit später gelang ein weiteres Wiesbadener
Tor kurz vor der Pause. Jens Achter leitete mit einem schönen Pass einen
Angriff ein, Niki Värünen marschierte alleine auf den Strafraum zu, spielte
zwei Gegenspieler aus, brachte den Ball scharf nach innen und Maurice
Bergougnoux köpfte souverän ein zum 2:1.
Nach dem Seitenwechsel blieben die Leverkusener das leicht
bessere Team, doch sie erspielten sich kaum gute Torchancen, obwohl der Ball
sehr gut durch die eigenen Reihen lief. Wiesbaden hielt stets dagegen und
versuchte es immer wieder selbst mit Angriffen nach vorne. Die erste Chance der
zweiten Hälfte hatten dann auch die Gastgeber. Wieder lief das Spiel über den
brillanten Emre Uluck, seine tolle Flanke bekam Michael Dessel freistehend auf
den Kopf, doch er köpfte freistehend über das Tor (60.).
Ansonsten fand das Spiel eher in der Wiesbadener Hälfte
statt. Es Gelang den Gästen jedoch nur, eine weitere Chance zu erspielen und
diese war riesig. Erneut bekam Hugo Gordillo einen tollen Steilpass von William
Goodson, erneut war er frei durch, doch aus fünf Metern ging sein Ball links
oben vorbei (74.). Mehr brachte Leverkusen nicht mehr zu Stande, so dass RWW am
Ende einen unfassbar wichtigen Sieg feiern konnte.
Entsprechend begeistert waren auch die Beteiligten nach
Abpfiff. Manager Kevin_93 sagte: „Die Mannschaft hat heute ein sehr gutes Spiel
gemacht. Wir haben nicht ganz in Bestbesetzung agiert, auch Leverkusen musste
ein paar Topspieler draußen lassen. Es war von Beginn an ein gutes und
ausgeglichenes Spiel, aber wir waren das effektivere und vielleicht auch das
etwas glücklichere Team. Dieser Sieg ist von unglaublicher Bedeutung, wir haben
uns jetzt die Grundlage geschaffen, diese Saison zur besten zu machen, die wir
bisher in der ersten Liga abgeliefert haben, das sollte für jeden Ansporn genug
sein, in den kommenden Spielen noch mehr zu geben.“
Der Torschütze zum 1:1, Kapitän Emre Uluck meinte: „Es war
ein gutes Spiel von jedem in der Mannschaft. Wir haben mal wieder eine tolle
Teamleistung gezeigt und Leverkusen das Leben schwer gemacht. Sie hatten ihre
Torchancen, aber dann müssen sie die auch nutzen. Für mich ist das kein
glücklicher, sondern ein verdienter Sieg, weil wir das effektivere Team waren.
Jetzt wollen wir diese Saison noch veredeln und nichts mehr mit dem Abstieg zu
tun haben.“
Der zweite Wiesbadener Torschütze Maurice Bergougnoux sagte:
„Wir sind nicht gut ins Spiel gekommen, mit etwas Glück macht Leverkusen in der
Anfangsphase vielleicht sogar zwei Tore, aber dann haben wir uns nach dem 0:1
sehr gut befreit und bis zur Pause eine klasse Reaktion abgeliefert. In der
zweiten Halbzeit war es ein wenig eine Zitterpartie, aber wir waren am Ende gut
genug und haben den Sieg als Team über die Zeit gebracht. Für mich ist es zurzeit
einfach nur toll, es gelingt alles und ich erziele immer wieder meine Tore. Ich
hätte sicher nichts dagegen, wenn das bis zum Saisonende noch weiter geht und
die Mannschaft damit historisches schafft.“
In der Tat kann RWW jetzt historisches Schaffen. Mit 29
Zählern stehen die rot-weißen auf dem elften Tabellenplatz. Es sind zwar nur
drei Punkte Vorsprung zum ersten Abstiegsplatz, doch mit Spielen gegen direkte
Konkurrenten wie Wolfsburg und Düsseldorf hat die Mannschaft den Klassenerhalt
in den kommenden Wochen selbst in der Hand. Heute Abend findet das nächste Spiel
statt, es geht zum Rekordpokalsieger nach Stuttgart. Vielleicht bleibt das Team
ja eine weitere Partie ungeschlagen. Und selbst wenn das Spiel in Stuttgart verloren
geht, sei gesagt: Noch nie hatte RWW in der ersten Liga zu diesem Zeitpunkt so viele
Zähler auf dem Konto, wie es aktuell der Fall ist. Mit Rang Elf könnte man die beste
Erstligaplatzierung aller Zeiten schaffen, dafür drücken wir weiterhin kräftig die
Daumen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen