RW Wiesbaden hat sich aus dem AFB-Pokal verabschiedet. Im Halbfinale
gab es eine empfindliche und deutliche 0:3 (0:1) Niederlage gegen einen toll aufspielenden
Rekordpokalsieger aus Stuttgart.
Beide Teams traten in einem vollen Stadion mit ihrer Topelf an.
RWW spielte im gewohnten 4-4-2, auch die Gäste, mit denen man ja bekanntlich eine
Fanfreundschaft pflegt traten in diesem System an.
Von Beginn an machten die Männer aus dem Schwabenland viel Tempo
und waren spielbestimmend. Eine erste Torchance bekam Luke Doyle, doch sein Schuss
ging über das Tor (8.). Wenig später gab es die zweite Möglichkeit für die Gäste,
nach einem Traumpass von Monti war wieder Doyle durch, doch Abdelzaher Uada brachte
irgendwie noch einen Fuß an den Schuss des oldys (15.). Die Wiesbadener spielten
recht defensiv und abwartend, aber auch sie erspielten sich eine erste Torchance,
doch Michael Dessel köpfte nach Värünen-Flanke freistehend knapp links vorbei (24.).
Von nun an agierte RWW etwas besser, doch Stuttgart nahm den
rot-weißen das Selbstvertrauen wieder. Sergio Juanez und Pedro Cubi spielten einen
wunderbaren Doppelpass auf links, Juanez tanzte zwei Gegenspieler aus, lupfte den
Ball in den 16er und Keimo Savolainen drückte den Ball über die Linie (31.). RWW
versuchte zu reagieren, vor allem das Zusammenspiel der Heimelf stellte den Rekordpokalsieger
manchmal vor Probleme. Nach einer schönen Kombination landete der Ball kurz vor
der Pause bei Emre Uluck, der gab in die Mitte, doch erneut vergab Michael Dessel
eine gute Schusschance, dieses Mal scheiterte er an Stuttgarts Keeper Brauer (40.).
Nach dem Seitenwechsel blieb der 1.FC Stuttgart klar besser.
Die Gästeelf hatte mehr Ballbesitz und spielte die Angriffe geschickt zu Ende. Pedro
Cubi hätte das Spiel schon kurz nach der Pause entscheiden können, doch sein Schuss
aus 19 Metern landete auf der Querlatte (51.). RWW wurde immer mehr in die Verteidigung
gedrängt. So rettete der Pfosten, als Mathew Summerfield wunderbar für Luke Doyle
auflegte (58.).
Mitten in die Stuttgarter Drangphase hinein brannte es plötzlich
auf der anderen Seite im Strafraum lichterloh. Niki Värünen begann ein wütendes
Solo über den halben Platz, zog an vier Gegenspielern vorbei, schlug noch einen
Haken und war plötzlich frei vor dem Tor. Er spielte auch noch den Keeper aus, doch
dann schob er den Ball am leeren Tor vorbei (66.).
Dass sich so etwas rächt, erfuhren die Hessen nur wenig später.
Fernando Monti packte wieder einen Zauberpass aus, dieser landete bei Sergio Juanez,
der noch einen Gegenspieler stehen ließ und den Ball dann unter die Latte hämmerte
(72.). Der Widerstand der Wiesbadener war anschließend gebrochen. Stuttgart spielte
die Partie nun ruhig zu Ende. Kurz vor Schluss setzten sie dann noch einen Konter,
Cubi brachte den Ball zu Savolainen, der legte noch einmal ab Für Doyle und mit
Hilfe des Innenpfostens bekam der Stürmer dann auch noch sein Tor (85.). Am Ende
siegt Stuttgart also völlig verdient.
Die Meinungen nach dem Spiel waren klar, diese Niederlage muss
schnell aus den Köpfen. „Wir haben nicht schlecht gespielt, aber Stuttgart hat heute
alles gegeben und wollte unbedingt in dieses Pokalfinale. Im Pokal sind sie ohnehin
noch eine Nummer stärker. Wir müssen anerkennen, dass sie eindeutig besser waren
und wir gegen einen echten Champion ausgeschieden sind. Der Fokus muss jetzt auf
die Liga gelegt werden, so etwas darf uns nicht lange belasten“, sagte Kapitän Emre
Uluck.
Manager und Trainer Kevin_93 ließ in seinen Ausführungen schon
auch Kritik zu seiner Mannschaft laut werden: „Wir haben heute zu destruktiv gespielt,
das war vielleicht auch ein taktischer Einstellungsfehler meinerseits. Dennoch haben
wir drei gute Torchancen bekommen und wenn man schon unterlegen ist, aber Trotzdem
noch ein paar Möglichkeiten bekommt, dann muss man ein Tor machen. Es hätte Momente
in diesem Spiel gegeben, wo man Stuttgart hätte verwunden können, aber wir haben
nur das Messer angesetzt und nicht zugestochen. Ich denke auch, dass zu viel Respekt
da war, nachdem man gesehen hat, wie Ernst Stuttgart dieses Spiel nimmt und wie
gut sie insgesamt agiert haben. Wir können trotzdem mit erhobenen Hauptes aus diesem
Spiel heraus gehen und müssen jetzt unbedingt die Klasse halten.“
Die nächste Aufgabe in der Liga ist aber alles andere als einfach.
Zu Hause trifft RWW schon am morgigen Donnerstag auf den amtierenden Meister FV
Hamburg. Man darf gespannt sein, ob eine Sensation zu Hause gelingt.
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