Mittwoch, 23. Mai 2012

Dreifacher Pokalsieger zu gut für RWW


RW Wiesbaden hat sich aus dem AFB-Pokal verabschiedet. Im Halbfinale gab es eine empfindliche und deutliche 0:3 (0:1) Niederlage gegen einen toll aufspielenden Rekordpokalsieger aus Stuttgart.

Beide Teams traten in einem vollen Stadion mit ihrer Topelf an. RWW spielte im gewohnten 4-4-2, auch die Gäste, mit denen man ja bekanntlich eine Fanfreundschaft pflegt traten in diesem System an.

Von Beginn an machten die Männer aus dem Schwabenland viel Tempo und waren spielbestimmend. Eine erste Torchance bekam Luke Doyle, doch sein Schuss ging über das Tor (8.). Wenig später gab es die zweite Möglichkeit für die Gäste, nach einem Traumpass von Monti war wieder Doyle durch, doch Abdelzaher Uada brachte irgendwie noch einen Fuß an den Schuss des oldys (15.). Die Wiesbadener spielten recht defensiv und abwartend, aber auch sie erspielten sich eine erste Torchance, doch Michael Dessel köpfte nach Värünen-Flanke freistehend knapp links vorbei (24.).

Von nun an agierte RWW etwas besser, doch Stuttgart nahm den rot-weißen das Selbstvertrauen wieder. Sergio Juanez und Pedro Cubi spielten einen wunderbaren Doppelpass auf links, Juanez tanzte zwei Gegenspieler aus, lupfte den Ball in den 16er und Keimo Savolainen drückte den Ball über die Linie (31.). RWW versuchte zu reagieren, vor allem das Zusammenspiel der Heimelf stellte den Rekordpokalsieger manchmal vor Probleme. Nach einer schönen Kombination landete der Ball kurz vor der Pause bei Emre Uluck, der gab in die Mitte, doch erneut vergab Michael Dessel eine gute Schusschance, dieses Mal scheiterte er an Stuttgarts Keeper Brauer (40.).

Nach dem Seitenwechsel blieb der 1.FC Stuttgart klar besser. Die Gästeelf hatte mehr Ballbesitz und spielte die Angriffe geschickt zu Ende. Pedro Cubi hätte das Spiel schon kurz nach der Pause entscheiden können, doch sein Schuss aus 19 Metern landete auf der Querlatte (51.). RWW wurde immer mehr in die Verteidigung gedrängt. So rettete der Pfosten, als Mathew Summerfield wunderbar für Luke Doyle auflegte (58.).

Mitten in die Stuttgarter Drangphase hinein brannte es plötzlich auf der anderen Seite im Strafraum lichterloh. Niki Värünen begann ein wütendes Solo über den halben Platz, zog an vier Gegenspielern vorbei, schlug noch einen Haken und war plötzlich frei vor dem Tor. Er spielte auch noch den Keeper aus, doch dann schob er den Ball am leeren Tor vorbei (66.).

Dass sich so etwas rächt, erfuhren die Hessen nur wenig später. Fernando Monti packte wieder einen Zauberpass aus, dieser landete bei Sergio Juanez, der noch einen Gegenspieler stehen ließ und den Ball dann unter die Latte hämmerte (72.). Der Widerstand der Wiesbadener war anschließend gebrochen. Stuttgart spielte die Partie nun ruhig zu Ende. Kurz vor Schluss setzten sie dann noch einen Konter, Cubi brachte den Ball zu Savolainen, der legte noch einmal ab Für Doyle und mit Hilfe des Innenpfostens bekam der Stürmer dann auch noch sein Tor (85.). Am Ende siegt Stuttgart also völlig verdient.

Die Meinungen nach dem Spiel waren klar, diese Niederlage muss schnell aus den Köpfen. „Wir haben nicht schlecht gespielt, aber Stuttgart hat heute alles gegeben und wollte unbedingt in dieses Pokalfinale. Im Pokal sind sie ohnehin noch eine Nummer stärker. Wir müssen anerkennen, dass sie eindeutig besser waren und wir gegen einen echten Champion ausgeschieden sind. Der Fokus muss jetzt auf die Liga gelegt werden, so etwas darf uns nicht lange belasten“, sagte Kapitän Emre Uluck.

Manager und Trainer Kevin_93 ließ in seinen Ausführungen schon auch Kritik zu seiner Mannschaft laut werden: „Wir haben heute zu destruktiv gespielt, das war vielleicht auch ein taktischer Einstellungsfehler meinerseits. Dennoch haben wir drei gute Torchancen bekommen und wenn man schon unterlegen ist, aber Trotzdem noch ein paar Möglichkeiten bekommt, dann muss man ein Tor machen. Es hätte Momente in diesem Spiel gegeben, wo man Stuttgart hätte verwunden können, aber wir haben nur das Messer angesetzt und nicht zugestochen. Ich denke auch, dass zu viel Respekt da war, nachdem man gesehen hat, wie Ernst Stuttgart dieses Spiel nimmt und wie gut sie insgesamt agiert haben. Wir können trotzdem mit erhobenen Hauptes aus diesem Spiel heraus gehen und müssen jetzt unbedingt die Klasse halten.“

Die nächste Aufgabe in der Liga ist aber alles andere als einfach. Zu Hause trifft RWW schon am morgigen Donnerstag auf den amtierenden Meister FV Hamburg. Man darf gespannt sein, ob eine Sensation zu Hause gelingt.

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