RW Wiesbaden hat den erhofften Befreiungsschlag geschafft.
Vor rund 25.000 Zuschauern in der RWW-Arena gelang ein verdienter 2:0 (1:0)
Sieg für die Hessen. Damit sind die Mannen um Kevin_93 erst einmal wieder am
rettenden Ufer.
Einen Tag vor der Partie hatte es eine Krisensitzung mit
allen Spielern, Trainern und Verantwortlichen gegeben. Mit dem Ergebnis waren
alle Beteiligten sehr zu Frieden, so dass man mit freien Köpfen in das Spie
gegen den VfL Mainz gehen konnte.
Wiesbaden spielte mit der Topelf, abgesehen von Jens Achter,
der gelb gesperrt fehlte, so dass man auf ein 4-3-3 System umstellen musste. Die
Gäste aus Mainz traten in einem 5-4-1 System an.
Von Beginn an war die Mainzer Taktik klar, man wollte
möglichst tief stehen und auf Konter lauern. RWW übernahm den offensiven Part
und spielte ab der ersten Minute guten Fußball. Die erste Großchance bekam Niki
Värünen, der die Chance per Freistoß aus 20 Metern bekam, aber den Ball über
die Querlatte hob (9.). Wiesbaden machte engagiert weiter, doch Mainz stand gut
und ließ wenig zu. Dennoch gab es immer wieder Möglichkeiten für die
rot-weißen, wie in der 22. Minute, als dieses Mal Niki Värünen für Emre Uluck
auflegte, doch sein Schuss landete am Außennetz.
Fast im direkten Gegenzug hatten die Gäste die Riesenchance
auf die Führung. Johannes Faber marschierte durchs halbe Mittelfeld, spielte
steil zu Bruno Fernandez, der lief frei aufs Tor zu, doch Abdelzaher Uada
parierte seinen Schuss klasse (24.). Dennoch agierten die Gastgeber nach dieser
Chance etwas geschockt, so dass Mainz mehr Räume für Konter bekam. So bekam
Bruno Fernandez eine zweite gute Chance, dieses Mal nach einer Flanke
vonVladimir Rogosic, doch sein Kopfball verfehlte das Tor knapp (28.).
Anschließend erholten sich die Wiesbadener allmählich und
spielten wieder beherzt nach vorne. Tobias Glaser gewann in der 38. Minute
einen wichtigen Zweikampf im Mittelfeld, spielte schnell ab zu Emre Uluck, der
marschierte über rechts, legte quer zu Niki Värünen, der hob den Ball in den
16er, Michael Dessel ließ tropfen zu Maurice Bergougnoux und der versenkte den
Ball zum 1:0 im Tor (38.). So lautete wenig später dann auch der Halbzeitstand.
Nach dem Seitenwechsel blieben die Wiesbadener die bessere
Mannschaft. Der Ball lief sehr gut bei den Hessen, doch die Mainzer Abwehrreihe
machte immer wieder Probleme. Zwar fanden die Rheinhessen nun kaum mehr Räume
zum Kontern vor, doch dafür standen sie hinten sehr gut. Erst nach über einer
Stunde gab es die nächste Möglichkeit für RWW. Niki Värünen kam dieses Mal über
links außen, seine scharfe Hereingabe fand Michael Dessel am zweiten Pfosten,
doch sein Kopfball zischte knapp über das Tor.
Mitten hinein in die Wiesbadener Drangperiode kam noch
einmal ein Mainzer Konter. Zwar wurde eine Rogosic-Flanke abgeblockt, doch aus
20 Metern zog Steffen Kaltenbacher gefährlich ab, aber Uada hatte den Ball
sicher (74.). Wiesbadens Antwort war ein schneller Angriff, ein Pass von Tobias
Glaser zu Maurice Bergougnoux, eine flanke in den Strafraum und ein Kopfball
von Fernando De Navas, der hauchdünn am linken oberen Dreieck vorbei ging
(77.).
Wiesbaden machte danach einfach weiter und ließ sich nicht
aus der Ruhe bringen, bis in der 84. die Entscheidung fiel. Wieder wirbelte
Niki Värünen auf links, wieder kam der Ball nach innen zu Michael Dessel und
dieses Mal köpfte der Schweizer hinein ins Tor zum 2:0. Von Mainz kam nun
nichts mehr, so dass die Heimmannschaft das Spiel konzentriert zu Ende spielte
und einen wichtigen Schritt machte.
Manager und Trainer Kevin_93 sagte nach Spielende:
"Heute hat die Mannschaft Charakter gezeigt. Die Krisensitzung vor dem
Spiel mit dem ganzen Verein war wichtig für uns alle, es sind viele Dinge
geklärt worden und die Mannschaft hat sich die Worte zu Herzen genommen. Mainz
hat es uns heute mit ihrer Fünferkette schwer gemacht, aber dennoch haben wir
durch unser gutes Zusammenspiel unsere Räume für Torchancen bekommen. Das 1:0
for der Pause kam gerade zum rechten Zeitpunkt, ebenso wie das 2:0. Diesen Sieg
haben wir gebraucht, jetzt können wir in Ruhe weiter arbeiten und uns auf die
kommenden Aufgaben konzentrieren."
Maurice Bergougnoux, der Torschütze zum 1:0 meinte:
"Das war vielleicht unsere beste Saisonleistung, aber das haben wir auch
für unsere Sicherheit und unser Selbstvertrauen gebraucht. Wir waren über 90
Minuten voll konzentriert und waren auch immer einen Schritt schneller als
Mainz. Trotzdem war es ein schwerer Gegner, denn sie haben sehr defensiv
gespielt. Dass ich den Ball dann vor der Pause von Michael so aufgelegt bekomme
und nur noch einschießen muss, war sehr wichtig für die Mannschaft. Am Ende
haben wir dann alles klar gemacht und haben nicht mehr so viel Druck für die
nächsten Spiele."
Michael Dessel, der zweite Torschütze sagte: "Heute hat
man uns denke ich von Beginn an angemerkt, dass wir wollten. Wir waren ein
Team, von der ersten bis zur letzten Minute und jeder hat konsequent seine
Arbeit gemacht. Vielleicht hätten wir ein Tor mehr schießen können, aber wer
weiß ob Mainz dann nicht auch noch getroffen hätte. Man kann sich bei der
ganzen Mannschaft und bei unserem Torhüter Abdelzaher Uada bedanken. Für mich
selbst war es auch wichtig, wieder zu treffen, vor allem für das
Selbstvertrauen."
Zur aktuellen Tabellensituation: RWW hat 20 Punkte und ist
von Rang 17 jetzt auf Position 14 gesprungen. Die Verfolger dahinter sind den
rot-weißen dicht auf den Färsen, so beträgt der Abstand zum letzten Bielefeld
nur zwei Pünktchen. Allerdings ist auch der Rückstand bis auf Platz elf nicht
groß (vier Punkte). Im nächsten Spiel geht es am Sonntag für rot-weiß ins
Frankenland zum FSV Nürnberg.
Hier noch die Aufstellung der Wiesbadener aus dem
Mainz-Spiel im Überblick: Uada - Twelker, Thomasson, Hinzmann, Toutrot - Uluck,
Värünen, Glaser, Dessel, Bergougnoux, De Navas
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