Dienstag, 29. Mai 2012

Auf deutliche Niederlagen folgt großer Schritt zum Klassenerhalt


Das Auf und Ab bei RW Wiesbaden geht weiter. Auf eine deutliche Heimniederlage gegen Meister Hamburg folgte gestern ein umso wichtigerer Auswärtserfolg in Gladbach.

Im Heimspiel gegen den FV Hamburg traten die Hessen sehr ersatzgeschwächt an, einige Spieler fielen angeschlagen aus und es mussten mit Benno Kleta und Fabian Wiese zwei Amateure rann. So war es eine klare Geschichte für den FV Hamburg, der am Ende souverän mit 3:0 (2:0) gewann. RWW rutschte zu diesem Zeitpunkt mit 23 Punkten auf den 15. Platz ab.

„Es tut mir für die Fans leid, dass sie so ein Spiel heute zu sehen bekommen haben. Nach den letzten harten Spielen in Liga und Pokal haben einige Spieler eine Pause gebraucht und wir haben leider keinen riesigen ausgeglichenen Kader, so dass wir solch eine Niederlage in Kauf nehmen mussten. Ich verspreche eine deutliche Besserung sowie eine Reaktion für das nächste Spiel in Gladbach“, sagte Kevin_93 nach dem Schlusspfiff.

So bereitete man sich in den Tagen danach intensiv auf das Spiel in Gladbach vor. Die Rot-Weißen traten nicht ganz in Bestbesetzung an, es fehlte Spielmacher Niki Värünen. Trotz allem trat man im gewohnten 4-4-2 System an. Die Gastgeber schonten einige Leistungsträger und traten u.A. auch mit dem Ersatztorhüter an, auch sie spielten in einem 4-4-2.

Von Beginn an entwickelte sich ein gutes Spiel mit viel Tempo. RWW stand tief und agierte recht abwartend. Gladbach war in den Anfangsminuten das bessere Team und machte mit seiner ersten Gelegenheit direkt das erste Tor. Gregor Wander spielte einen tollen Pass durch die Schnittstelle der Verteidigung auf Gernot Zoellner, der lief alleine aufs Tor zu und ließ sich diese Chance nicht mehr nehmen (10.).

Statt jedoch nachzusetzen lehnten sich die Gastgeber anschließend zurück. Die Wiesbadener fanden direkt wieder zurück in die Partie und lieferten eine tolle Antwort. Nach einem Pass von Maurice Bergougnoux, war Emre Uluck plötzlich auf der rechten Seite durch, ging bis in den 16er, spielte einen schönen Seitenwechsel zu Jens Achter, der gab hoch nach innen, wo der nach vorne geeilte Bergougnoux per Kopf den Ausgleich machte (1:1).

Nun blieb das Spiel ausgeglichen. Es ging hin und her, wobei Gladbach optisch besser wirkte, aber zu viele Abspielfehler beging und somit die Angriffe nicht mehr konsequent zu Ende spielen konnte. Hinzu kam die sehr gut organisierte Gäste-Abwehr, die stets im Bilde war. Immer wieder setzte auch RWW seine Nadelstiche, bei den Hessen lief der Ball gut, doch auch sie kamen nicht gefährlich genug vors Tor. Bis der toll spielende Maurice Bergougnoux eine Ecke herausholte. Emre Uluck schlug den Ball in die Mitte, Gladbachs Torhüter flog am Ball vorbei und Maurice Bergougnoux drückte das Leder zum 2:1 ins Netz (28.).

Nach dem Seitenwechsel blieb das Spiel ausgeglichen. Gladbach war stets bemüht, doch Wiesbaden kämpfte um jeden Ball und ließ keine Chance mehr zu. Wenn die Gäste am Ball waren, kombinierten sie sicher, ohne allerdings selbst noch einmal eine weitere Torchance zu erspielen. So wurden die Gladbacher Angriffe immer verzweifelter und undurchdachter, während RWW stets immer wieder souverän klären konnte. So holten die rot-weißen am Ende einen unerwarteten, aber insgesamt verdienten Sieg.

„Ich bin sehr glücklich über diesen Sieg. Nach der Niederlage gegen Hamburg haben sich heute alle Spieler ausgeruht präsentiert. Die Mannschaft hat ein tolles Spiel gemacht, vor allem auf kämpferischer Ebene. Es war kein brillantes Spiel, aber taktisch war es eine tolle Leistung vom gesamten Team, die von einem überragend aufspielenden Maurice Bergougnoux gekrönt wurde. Natürlich hat Gladbach nicht in Bestbesetzung gespielt, aber da sind sie selbst Schuld, es gibt immer noch Teams, die nicht zu begreifen scheinen, dass man gegen uns, selbst zu Hause alles geben muss, um zu gewinnen. Es bleibt unten im Tabellenkeller trotzdem weiterhin eng, aber wir sind in einer sehr guten Position“, sagte Kevin_93 nach diesem Spiel.

Der so gelobte Doppeltorschütze sagte: „Wir haben 90 Minuten alles gegeben. Schlüssel zum Sieg war unsere Reaktion nach dem schnellen Rückstand, Gladbach hat sehr passiv danach agiert und das haben wir perfekt genutzt. Wir haben nicht tollen Offensivfußball geboten, aber wir haben effektiv gespielt und mehr zählt nicht, wir können in Gladbach nicht totale Offensive zeigen, dass ist sowieso nicht unser System, wir spielen stets kompakt und heute hat man gesehen, dass sich das auszahlt. Beeindruckend war für mich unsere kämpferische Leistung, es ist schon toll, wenn man einem Topteam wie Gladbach nur eine Torchance lässt. Ich bin stolz darauf, dass ich zwei Treffer machen konnte und dem Team damit eine große Hilfe war. Ich würde gerne in Wiesbaden bleiben und habe das Denke ich in letzter Zeit mit meinen Toren auch gezeigt.“

Blicken wir nun noch auf die Tabellensituation. Wiesbaden schiebt sich durch diesen Sieg mit 26 Punkten nach vorne bis auf Position 13. Der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz (SSV Wolfsburg) beträgt zwar nur zwei Zähler, aber bis hin zu Platz 11 (Kölner SC) sind es auch nur zwei Punkte. Die Mannschaft hat also fünf Partien vor Saisonende alles selbst in der Hand. Schon im nächsten Ligaheimspiel kann man am kommenden Freitag gegen Union Leverkusen einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt machen. Mit solch einem tollen Sieg im Rücken scheint der Klassenerhalt jetzt mehr als machbar zu sein.

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