Der Knoten ist endlich geplatzt! RW Wiesbaden hat endlich
seinen ersten Saisonsieg eingefahren. Im Heimspiel gegen die Kickers Düsseldorf
siegten die rot-weißen mit 2:1 (0:1).
Gegen die Rheinländer fehlten bei RWW Spielmacher Sergio
Acosta sowie Niels Thomasson, beide waren angeschlagen. So spielte RWW in einem
3-5-2 System. Die Gäste spielten defensiver, ein 5-3-2 System wurde gespielt.
Dennoch erwischten sie den besseren Start. Der Ball lief gut
bei den Düsseldorfern, die von Beginn an aggressiv dagegenhielten. Beim ersten
echten Angriff gingen sie dann auch schon in Führung. Marco Castro bediente
Fabian Meyerhofer mit einem schönen Heber und der sorgte freistehend für das
0:1.
Die Wiesbadener kamen anschließend nur allmählich in die
Partie. Der schnelle Rückstand hatte RWW geschockt. Es dauerte 30 Minuten, bis
man das Spiel allmählich besser in den Griff bekam.
Wenig später folgte die erste richtige Torchance. Der gut
aufgelegte Sven Treu spielte einen schönen öffnenden Ball zu Rainer Hofer, der
legte nach links zu Tobias Glaser. Dieser kam aus halblinker Position zum
Schuss, aber das Spielgerät strich knapp links am Tor vorbei (37.).
Nach der Halbzeitpause lief das Spiel der Wiesbadener besser
und flüssiger. Gleich mit der ersten Chance gelang der Ausgleich. Dieses Mal
tankte sich Tobias Glaser wieder auf links durch, spielte diagonal auf die
andere Seite zu Emre Uluck, der zog nach innen, ließ zwei Gegenspieler stehen
und drosch das Leder ins Netz (49.).
Nun spielte Wiesbaden wie entfesselt. Düsseldorf wurde in
die eigene Hälfte gedrängt, es gab ein regelrechtes Powerplay der Gastgeber. In
der 56. Minute fiel dann das ersehnte Führungstor. Arno Hinzmann kam stark über
die rechte Außenbahn, spielte auf Emre Uluck, der stürmte wieder in den
Strafraum, doch dieses Mal kam eine Flanke nach innen und Michael Dessel köpfte
ins linke Eck zum 2:1 (56.).
Im Anschluss wurde der Offensiv-Drang von RWW etwas weniger,
man zog sich nun wieder etwas zurück, um nicht eventuell in einen Konter zu
laufen. Das Spiel blieb trotzdem gut, da beide Mannschaften weiter nach vorne
spielten. Die Partie hatte viel Tempo und auch rassige Zweikämpfe.
Die nächste Möglichkeit gab es wieder für RWW. Dieses Mal
spielte Khalid Maduni einem schönen langen Ball, Rainer Hofer verlängerte per
Kopf zu Michael Dessel, der Schweizer hätte aus halbrechter Position schießen
können, aber er legte noch einmal quer zu Maurice Bergougnoux, der aber aus
kurzer Distanz nur den rechten Außenpfosten traf (75.). Auf der anderen Seite
hatten auch die Kickers noch eine gute Gelegenheit. Arno Baumann gab den Ball
herein, wieder hatte Fabian Meyerhofer eine gute Chance, aber Abdelzaher Uada
stand bei seinem Kopfball gold richtig und parierte (82.).
Wenig später war das Spiel vorbei. Es gab viel Jubel bei den
Hessen, denn nun war endlich der erste Dreier eingefahren.
„Wir haben heute mit absolut hohem Aufwand agiert und am
Ende endlich diesen so psychologisch wichtigen Sieg geschafft. Wir haben wieder
nicht gut in die Partie gefunden, wir hatten in dieser Saison schon viele
schwache erste Hälften, das müssen wir dringend abstellen. Dafür war die zweite
Hälfte umso besser. Der Sieg geht in Ordnung, wir hätten uns aber auch nicht
über ein Remis am Ende beschweren können, da Düsseldorf insgesamt auch stark
gespielt hat“, hieß es in den Katakomben von Trainer Kevin_93.
Kapitän Emre Uluck sagte: „Heute haben wir wieder den
Fußball gespielt, den ich hier letzte Saison oft gesehen habe. Alle waren hoch
motiviert und wir haben stellenweise sehr gute Spielzüge gezeigt. Den Start
haben wir total verschlafen, so dürfen wir uns nicht mehr verhalten, das wird
gnadenlos bestraft. Unsere Antwort nach der Pause war sehr wichtig, so muss man
reagieren.“
Torschütze Michael Dessel ergänzte: „Wir haben den Ernst der
Lage so früh in der Saison auf alle Fälle erkannt. Das hat man heute denke ich gesehen.
Der Trainer ist in der Kabine dann etwas lauter geworden und hat uns wachgerüttelt.
Nach der Pause hat man gesehen, was wir können. Wir müssen so auch über 90 Minuten
diese Leistung zeigen, sonst stehen wir bald wieder mit dem Rücken zur Wand.“
Erst einmal können die Hessen allerdings Luft holen. Die drei
Punkte verschaffen ihnen eine bessere Situation in der Tabelle. Fünf Zähler aus
sechs Spielen bedeuten im Moment Rang 14. Im nächsten Spiel gastiert man dann bei
Rekordmeister SV München. Gegen die Münchner gelang noch nie ein Sieg, aber im Fußball
ist ja schließlich alles möglich.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen