Mittwoch, 3. Oktober 2012

15. Spieltag: zu Hause nicht mehr ungeschlagen

Die Heimserie ist gerissen. Nach zehn Spielen ohne Niederlage in der RWW-Arena hat Fortuna Bremen vorgemacht, wie es geht. Die Norddeutschen schlugen die Wiesbadener in einer turbulenten Schlussphase mit 2:1 (0:0).

Trainer Kevin_93 hatte sich für dieses Spiel wieder etwas ganz besonderes ausgedacht. RWW lief in einem 3-6-1 System auf. Abwehrchef Arno Hinzmann, Kapitän Emre Uluck, sowie Bertrand Toutrot schauten angeschlagen nur zu. Die Bremer spielten im eher konventionellen 4-4-2.

Von Beginn an hatten die Norddeutschen das Heft in der Hand. Sie spielten aus einer sicheren Defensive heraus und ließen RWW zunächst kommen. Die rot-weißen waren zwar im Mittelfeld überlegen, viel Offensivkraft kam dadurch allerdings auch nicht zu Stande. Es entwickelte sich eine ziemlich maue erste Spielhälfte. Die Fortuna war spielbestimmend, machte daraus aber kaum etwas. RWW stemmte sich wie immer mit viel Kampf dagegen. Das reichte aus, um zu mindest mit einem 0:0 in die Kabine zu kommen.

Nach der Halbzeit bekamen beide Mannschaften etwas mehr Betriebstemperatur. Die Begegnung nahm Fahrt auf. Die erste gute Chance bekamen die Gäste                      . Der starke Mauermann spielte eine butterweiche Flanke in den 16er, Jan Plasnek kam völlig blank zum Kopfball, doch er scheiterte an Abdelzaher Uada und dem Pfosten (57.). Die Reaktion der Mannschaft in rot und weiß kam schon bald. Sergio Acosta schickte Rainer Hofer auf die Reise. Der Mittelfeldspieler setzte sich schön auf halblinks im Strafraum durch, doch seinen Flachschuss parierte Bremens Torhüter sehr gut (64.).

Die Partie blieb jetzt relativ unterhaltsam. Die Gäste blieben stets das bessere Team. In der 77. Minute zeigten sie auch, dass sie aus ihrer Überlegenheit Tore machen können. Mohamed Barekzai dribbelte sich an drei Gegenspielern vorbei, spielte den Ball vors Tor, wo der nach einer Ecke noch vorne stehende Larry McKoy den Ball mit Leichtigkeit über die Linie drücken konnte. Nur 38 Sekunden später schlug es wieder ein hinter Abdelzaher Uada. Dieses Mal flankte Barekzai klasse mit dem Außenrist nach innen, wo Jan Plasnek per Kopf das zweite Tor nachlegte. Zuvor hatten die Hessen den Ball im Aufbauspiel verloren.

Die Hausherren zeigten sich jedoch keines Wegs konsterniert. Zwei Minuten nach dem 0:2 tauchte Sergio Acosta nach einem Zuspiel von Tobias Glaser auf der eher ungewohnten rechten Seite auf. Seine Flanke kam gut, in der Mitte fühlte sich keiner verantwortlich für Michael Dessel, der blitzschnell reagierte und per Kopf das 2:1 machte (80.). In der Schlussphase wollten es die Wiesbadener natürlich noch einmal wissen. Bremen zog jetzt aber einen dichten Abwehrriegel auf und ließ keine gefährlichen Angriffe mehr zu. Am Ende reisen die Hansestädter mit drei Punkten zurück an die Weser.

Nicht übermäßig enttäuscht zeigte sich Trainer und Manager Kevin_93 bei seinem Interview nach dem Spiel: „Bremen hat heute stark gespielt. Uns hat heute die spielerische Klasse gefehlt, um dagegenzuhalten, darum musste es über Kampf gehen. Mit der 3-6-1 Taktik haben wir es geschafft, dass Bremen seine gewohnte Offensivkraft nur vermindert abrufen konnte. Kurz vor dem Ende wurden wir aber kalt erwischt und die Fortuna nimmt verdient die Punkte mit. Unser Comeback-Versuch war sehr gut, vor allem nachdem wir zwei Tore innerhalb von nicht einmal einer Minute bekommen haben. Zu bemängeln ist heute nur, dass wir nach dem 0:1 nicht direkt konsequent weiter gemacht haben. Solche Gegentore tun dann einfach nur weh. Trotzdem hat die Mannschaft eine insgesamt gute Leistung gezeigt. Deshalb können wir ohne große Diskussionen weiter machen.“

Torschütze Michael Dessel ergänzte: „Die Einstellung hat heute wie fast immer in dieser Saison gestimmt. Nur als Team kann man mit solch einer relativ kuriosen Taktik dann auch eine Spitzenmannschaft gefährden. Bremen hat sich lange an uns abgemüht. Mit etwas Glück hätten wir vielleicht einen Punkt mitnehmen können. Am Ende haben wir einen Blackout zu viel gehabt. Über mein Tor freue ich mich natürlich, dennoch haben wir verloren, also hat es wenig zu bedeuten.“

Nach dieser knappen Niederlage ist die Situation in der Tabelle für Wiesbaden aber weiter entspannt. Die rot-weißen bleiben 13. mit 15 Punkten. Der Vorsprung auf die Abstiegsränge ist immer noch groß. So können die Spieler aus der hessischen Landeshauptstadt nach Gladbach reisen. Dort treffen sie am kommenden Freitag auf die SpVgg Gladbach. Die Fohlen haben eine sehr gute Hinrunde gespielt. Dennoch hat RWW eine recht gute Bilanz gegen die Kicker vom Niederrhein. Leicht wird es für die Gladbacher sicher nicht.

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