Rot-Weiß Wiesbaden hat einen Befreiungsschlag gelandet! Zu
Hause besiegten die Hessen die SpVgg Gladbach mit 1:0 (0:0). Ein spätes Tor
sorgte für den Erfolg, der RWW erst einmal ans rettende Ufer spült.
Im Vergleich zum glorreichen Erfolg im Pokal gab es bei den
Wiesbadenern zwei Änderungen. Karsten Freier rückte für Niels Thomasson in die
Verteidigung und Jens Achter machte platz für Fernando De Navas. Man spielte zu
Hause also mit einem offensiven 4-3-3 System. Gladbach spielte ein 4-4-2,
spielte aber nicht in Bestbesetzung.
In einem durchschnittlichen Spiel vor fast 30.000 Zuschauern
in der RWW-Arena erwischte der Gast den besseren Start. Nach schönem Pass von
Naohiro Byun tauchte Markus Gross am
Strafraum von RWW auf, zog aus der Drehung blitzschnell ab, doch Abdelzaher
Uada war im bedrohten Eck und verhinderte mit einer schönen Parade einen frühen
Rückstand (4. Minute). Die Gastgeber hingegen ließen es eher gemächlicher
angehen. Der Ball lief zunächst gut durch die Reihen der Wiesbadener, die vor
allem im Zusammenspiel einen wesendlich besseren Eindruck machten als der
Gegner vom Niederrhein.
Die erste Chance für rot-weiß gab es erst nach einiger
Spielzeit, obwohl man das leicht bessere Team war. Tobias Glaser erkämpfte sich
den Ball nach einem Missverständnis zwischen zwei Gegenspielern, leitete mit
einem guten Pass weiter auf Emre Uluck, der stürmte über rechts in Richtung Strafraum,
flankte nach innen, Michael Dessel legte per Kopf ab auf Maurice Bergougnoux,
doch dieser schob den Ball freistehend links am Tor vorbei (26.). Bis zur
Halbzeitpause blieben die Gastgeber das leicht bessere Team, doch vor allem im
Angriffsspiel fehlte die letzte Entschlossenheit, um weitere gefährliche Szenen
zu kreieren.
Die zweite Hälfte begann wie die erste. Gladbach fand sofort
ins Spiel und hatte eine zweite Dicke Chance: Frederik Wepper bediente Gernot
Zoellner mit einem langen Ball, dieser war frei vor dem Tor, doch auch seinen
Schuss parierte Abdelzaher Uada aus kürzester Distanz mit einem tollen Reflex
(48.). Doch das war es auch schon wieder mit den Bemühungen vom ehemaligen
Meister.
Auf der Gegenseite wurden die Wiesbadener wieder aktiver und
kamen endlich zu mehr Möglichkeiten. Emre Uluck wurde von Niki Värünen toll
bedient, war halbrechts im Strafraum, packte einen Hammer aus gut zehn Metern aus,
doch Robert Bregerie im Gästetor kratzte den Ball aus dem Winkel (56.). Doch
nun war RWW so richtig in der Partie, Gladbach machte zu viele Fehler im
Aufbauspiel, damit ergaben sich auch weitere Chancen für die Heimmannschaft. Die
nächste Möglichkeit hatte dann Niki Värünen, seinen Freistoß aus 20 Metern
boxte Bregerie an den Querbalken (65.).
Von Gladbach kamen auch noch immer wieder kleine Akzente,
doch die Fohlen konnten keine Torchancen mehr herausspielen, die Wiesbadener
Abwehr stand sehr gut. Stattdessen gab es eine weitere Chance für RWW. Erik
Abel klärte nur sehr schlampig einen Flankenball aus dem Gladbacher Strafraum,
Michael Dessel setzte nach und hob den Ball schön zum nach vorne mitgeeilten
Arno Hinzmann, doch auch er fand seinen Meister in Robert Bregerie, der seinen
Schuss mit Hilfe des Torpfostens und einem Abwehrspieler irgendwie klären
konnte (72.).
Kurze Zeit später brach jedoch endlich der Bann. Theodor
Twelker eroberte als letzter Mann gegen Zoellner im eigenen Strafraum mit einem
tollen Zweikampf den Ball und startete in Richtung gegnerisches Tor. An der
Mittellinie angekommen spielte er steil genau in den Lauf von Niki Värünen. Der
Finne schaltete wieder einmal den Turbo ein, kam über die linke Seite, spielte
einen kurzen Doppelpass mit Emre Uluck, gab aus vollem Lauf flach nach innen,
wo Michael Dessel schon lauerte und den Ball wunderschön im rechten Torwinkel
platzierte (82.). Nun wollte der Gegner unbedingt noch einmal alles versuchen,
doch die Spielvereinigung agierte meist zu umständlich und zudem noch recht
ungenau, weshalb kein Tor mehr gelang und RWW verdient die drei Punkte mitnahm.
Durch diesen Sieg sind die Wiesbadener nun mit zehn Zählern
weg von den Abstiegsplätzen. Man liegt nun auf Rang 15, nach vorne ist es nur
ein Punkt bis hin zu Platz Zwölf, doch auch nach hinten bleibt wenig Luft. Der
16. Wolfsburg ist Punktgleich, Bielefeld ist als 17 nur einen Zähler dahinter
und auch der letzte Frankfurt hat nur drei Punkte Rückstand zum rettenden Ufer.
Am kommenden Mittwoch geht es für die Hessen weiter. Man gastiert bei Union
Leverkusen und hofft darauf, nach dem Befreiungsschlag in Pokal und Liga auch
hier punkten zu können.
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