Freitag, 23. März 2012

Pokal-Sensation lässt Hoffnung wieder aufleben!!!


RW Wiesbaden hat einen Meilenstein in der Vereinsgeschichte geschafft. Im AFB-Pokal brachten die rot-weißen gegen den zweifachen Meister FV Hamburg ihre beste Saisonleistung und siegten am Ende mit 2:1 (0:0). Es ist damit der erste Viertelfinaleinzug in der Vereinsgeschichte.

Nach der 0:3 Niederlage zwei Tage zuvor in Hamburg gab es einige Änderungen. Die zuvor angeschlagenen Emre Uluck, Bertrand Toutrot, Emre Uluck, Tobias Glaser, Maurice Bergougnoux und Theodor Twelker kehrten in die Mannschaft zurück, auch Michael Dessel war nach seiner "Denkpause" wieder am Start. Der Meister verzichtete mit Kazuki Hang, Maximilian Dutt, Hadi Ramati, Katiko Yikoo und Sükrü Asik gleich auf fünf Stammkräfte.

Diese Maßnahme war nicht verwunderlich, denn Wiesbaden-Trainer und Manager Kevin_93 hatte vor dem Spiel angekündigt, dass die Liga um einiges wichtiger sei, als der Pokal und dass man gegen Hamburg nicht alles riskieren würde, um weiter zu kommen. Dafür wurde er von den zahlreich anwesenden Fans in der RWW-Arena mit vielen Pfiffen empfangen, doch er überraschte schlussendlich damit, dass die Topelf im gewohnten 4-4-2 System auf dem Rasen stand.

Von Beginn an war es ein gutes Spiel, indem beide Teams den Weg nach vorne suchten. Den ersten Akzent setzten die Gäste. Theodor Tillmann wurde von Arvid Holmen ideal angespielt und zog aus 16 Metern ab, doch sein Schuss rauschte am Kasten der Wiesbadener vorbei (10.). Im anderen Strafraum wurde es wenig später auch zum ersten Mal gefährlich: Emre Uluck wurde über rechts auf die Reise geschickt, ließ Gegenspier Heiko Sebler stehen, passte in die Mitte, wo Niki Värünen frei zum Schuss kam, doch Markus Zend im Hamburger Tor hielt seinen Flachschuss mit einer guten Parade (16.).

Es entwickelte sich nach und nach ein Spiel, indem beide Teams den Weg nach vorne suchten, gleichzeitig aber auch gut in der Abwehr standen und so erst einmal wenig zuließen. Die nächste Möglichkeit erarbeiteten sich die Gäste. Dieses Mal war Tillmann der Vorbereiter, der Superstar setzte sich energisch auf links gegen zwei Gegenspieler durch, passte scharf in den Strafraum, wo Serge Isbecque das Leder bekam und aus halblinks abzog, doch Abdelzaher Uada lenkte seinen Schuss mit einer Hand über die Latte (31.).

Auch RWW bekam vor dem Seitenwechsel noch eine Chance. Dieses Mal spielte Arno Hinzmann einen tollen Ball zu Jens Achter, der legte ab zu Niki Värünen, dessen Pass erreichte Emre Uluck auf halbrechts, der Türke ging noch ein paar Schritte in den Strafraum hinein, dann zog er trocken ab, doch sein Ball verfehlte das Tor knapp (38.). Somit ging es mit einem überraschenden 0:0 in die Pause.

Nach dem Seitenwechsel war die Luft zunächst ein wenig raus. Der Kampf prägte dieses Spiel, Hamburg konnte sich nicht entfalten, weil RWW als Team ihnen das Leben schwer machte, doch zunächst brachten auch die Gastgeber nach vorne nichts mehr zusammen. Das ganze wurde zum Mittelfeldgeplenkel, bis Theodor Twelker in der eigenen Hälfte stehend den frei stehenden Niki Värünen sah und ihn mit einem Steilpass auf die Reise schickte. Der Finne legte einen tollen Alleingang hin, war halbrechts im Strafraum, passte flach in die Mitte, wo Maurice Bergougnoux stand, und den Ball über die Torlinie bugsierte (64.).

Die RWW-Arena stand Kopf, eine Führung im Pokal gegen den amtierenden Meister Hamburg, einfach unglaublich. Doch die Norddeutschen antworteten schnell und effektiv. Der bärenstarke Theodor Tillmann eroberte den Ball in der Hälfte der Heimelf gegen zwei Wiesbadener, passte zu Arvid Holmen, dieser ging ein paar Meter über die rechte Seite, flankte scharf in die Mitte, wo Jang Xiao der Wiesbadener Verteidigung entwischte und schön zum 1:1 einköpfte (69.).

Nun drohte das Match zu kippen. Hamburg spielte wie befreit und wollte die Führung. In den wichtigen Zweikämpfen zogen die Wiesbadener nun vor allem den Kürzeren, Hamburg schien immer einen Schritt schneller zu sein. Arne Lindegaard wurde von Santi Iglesias per Lopp-Pass bedient, hatte freie Bahn über links, seine Flanke in den Strafraum kam gut, doch Theodor Tillmann verfehlte mit seiner Direktabnahme aus der Luft den linken Torwinkel nur um Zentimeter (75.).

Nur mit Mühe und Not konnten weitere gefährliche Flanken der Gäste von RWW-Verteidigern in den folgenden Minuten geklärt werden, dies war ganz klar die stärkste Phase der Elbstädter. Doch die Hessen kämpften weiter und entlasteten sich immer wieder. Bei einem dieser Entlastungsangriffe holte Niki Värünen nach Zuspiel von Jens Achter einen Eckstoß heraus. Diesen trat Emre Uluck hoch und weit vor das Tor, zwei Hamburger Verteidiger waren sich uneinig und am zweiten Pfosten stand Michael Dessel und nickte ein zum 2:1 für Wiesbaden (84.).

Wieder bebte das Stadion, der Sieg schien noch näher zu sein, als bei der ersten Führung. Wieder war die folgende Reaktion der Gäste stark, doch nun verteidigte RWW mit Mann und Maus das eigene Tor. Eine Torchance für die Nordlichter gab es dann doch noch und diese war mehr als nur eine 100 prozentige. Der aufgerückte Angelo Bertani kam über halbrechts an den Ball, spielte gedankenschnell einen Pass durch die Schnittstelle der Wiesbadener Verteidigung, in diese Lücke war Jang Xiao im richtigen Moment gestartet, lief alleine auf das Tor zu, spielte Uada lässig aus, doch dann probierte er es mit einem Heber und nagelte den Ball an die Latte (89.). Einen Nachschuss verhinderte anschließend der zuvor ausgespielte Abdelzaher Uada, der aus seinem Tor stürmte und sich auf den Ball warf. Kurz darauf pfiff der Schiedsrichter ab und sorgte für einen Jubelsturm bei Wiesbadener Spielern, Trainern und natürlich auch bei den vielen Fans.

Mit diesem Sieg verschaffen sich die rot-weißen neuen Mut vor einem richtungsweisenden Spiel in der Liga. Zu Hause wartet am kommenden Sonntag die SpVgg Gladbach als Gegner. Mit diesem unglaublichen Sieg aus dem Pokal als Rückenwind will man nun auch in der Liga die Weichen endlich in eine positive Richtung stellen.

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